Moosach heizt jetzt mit Sonne und Holz

Solarthemen 513. Am vergangenen Freitag wurde in der kleinen Ortschaft Moosach südöstlich von München die Dorfheizzentrale eingeweiht, in der sich 1067 Quadratmeter an Solarkollektoren und drei Holzhackschnitzel-Kessel ergänzen.

Moosach ist nach Hallerndorf das zweite Solar-Holz-Dorfwärmenetz das die Naturstrom AG betreibt. Während in Hallerndorf Vakuumröhren von Ritter im Einsatz sind, setzt Naturstrom in Moosach auf Flachkollektoren. Allein das Kollektorfeld zeigt, wie arbeitsteilig die Solarthermiebranche inzwischen bei Solarwärmenetzen zusammenarbeitet: Aufgebaut wurde die Anlage von Wagner Solar. Die Projektabteilung der hessischen Solarfirma installierte hier die neuen Großflächenkollektoren Vitosol 100F XL von Viessmann, die bereits im Solarenergiedorf Mengsberg zum Einsatz kommen und die, wie Insider wissen, nicht in Viessmanns Kollektorfabrik im französischen Faulquemont, sondern bei Greenonetec in Kärnten gefertigt werden. Eine besondere Form der Finanzierung wurde für das 4400 Meter lange Wärmenetz gefunden. Dieses wurde von der Gemeinde finanziert, die es der Naturstrom AG als Betreibergesellschaft verpachtet. Innovativ ist auch die Einbindung der Genossenschaft Regenerative Energie Ebersberg (REGE eG), die als Servicepartner der Naturstrom AG fungiert und im Ort als Ansprechpartner für die Wärmekunden auftritt. Nachdem die Anlage bereits seit dem Dezember 2018 im Probebetrieb gelaufen ist, erfolgte jetzt der offizielle Startschuss für die Dorfwärmeversorgung, die im Jahr 300.000 Liter Heizöl einsparen soll. Bislang sind über 70 Haushalte angeschlossen. Die Zahl könnte sich aber nach einem weiteren Netzausbau noch verdoppeln.

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