Regionale Wertschöpfung bei der Windkraft fördern

Solarthemen 513. Der Präsident des Bundesverbandes Windenergie, Hermann Albers, hat ein Maßnahmenpaket für eine bessere Beteiligung der Bürger an Windprojekten vorgeschlagen.

„Dafür braucht es einen gemeinsamen Aufschlag von Branche, Ländern und Bund. Wir schlagen vor, die nächste Stufe der Energiewende mit einem Pakt für Wertschöpfung zu unterlegen“, sagte Albers beim Mitteldeutschen Windbranchentag in Halle an der Saale. Die eigene Klientel ruft Albers auf, für mehr Transparenz zu sorgen, indem jedes Projekt eine Projekthomepage bekomme, die alle Eckdaten, Stellungnahmen und Gutachten rund um das Vorhaben sichtbar und verständlich mache. Während die Länder sich vor allem durch eine Einhaltung von Fristen in den BImSchG-Verfahren verdient machen könnten, so Albers, fordert er vom Bund, die direkte wirtschaftliche Beteiligung von Bürgern aus der Region durch eine Neufassung von Paragraf 36g des EEG missbrauchssicher regeln. Im EEG 2017 waren hier Privilegien für so genannte Bürgerenergiegesellschaften festgeschrieben worden, die sich allerdings als Bumerang erwiesen. Daneben sollten jetzt verbindliche Maßnahmen zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung durch bundeseinheitlich verpflichtende Beteiligung von Bürgern und/oder Standortgemeinden am Umsatz festgelegt werden – eine Forderung die bereits im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD steht. Eine der Forderungen des BWE zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung ist, dass 20 bis 30 Prozent der EE-Stromerzeugung einer Anlage direkt in regionale Energiekonzepte fließen dürfen, ohne dass dies schädlich für die Marktprämien für die übrige Erzeugung sei. Ebenso müsse die Direktbelieferung von Industrie- und Gewerbe im räumlichen Zusammenhang auf 15 Kilometer ausgeweitet werden. Und nicht zuletzt soll im Gegensatz zur heutigen „Regionalstrom“-Option eine Direktbelieferung über das Netz mit bilanzierbarer Weitergabe der CO2-Freiheit möglich gemacht werden.

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