Windflügel wie Haifische

Mikroskopisch kleine Rillen, wie sie auf der Haut von Haien vorkommen, sollen die Aerodynamik der Flügel von Windkraftanlagen verbessern.

Innerhalb des EU-Projekts Riblet4Wind hat ein Team aus sieben Projektpartnern die Aerodynamik von Windkraftflügeln verbessert. Ein Ansatz war es, den Luftwiderstand durch eine Beschichtung mit mikroskopisch kleinen Rillen – Riblet-Lack genannt – zu verringern. Diese Technik, die im Flugzeugbau bereits ihre Wirksamkeit bewiesen hat, hat nun auch bei Tests an Windkraftanlagen zu vielversprechenden Ergebnissen geführt. Mikroskopisch kleine Rillen vermindern auf der Haut von Haien die Reibung. Sie vermindern die turbulenten Wirbel, die quer zur Strömungsrichtung laufen. Um das Prinzip der Haifischhaut auf gewölbte Oberflächen zu übertragen, hat das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) in Bremen ein Verfahren entwickelt, bei dem in einem einzigen Arbeitsschritt ein Lack flüssig aufgetragen, entsprechend fein gerillt und anschließend gehärtet wird. Bei Windkanalversuchen maßen die Wissenschaftler eine aerodynamische Effizienzsteigerung von 10 Prozent. Anschließend wurden die Flügel einer 20 Jahre alten AN-Bonus-Windenergieanlage in Bremerhaven mit einem Rotordurchmesser von 37 Metern mit „Haifischlack“ präpariert. Über Monate wurden Messergebnisse mit einer benachbarten Anlage gleichen Typs verglichen. Die Werte der Haifischanlage waren deutlich besser, aufgrund großer Streuung der Messdaten lasse sich die Verbesserung jedoch nicht mit Sicherheit quantifizieren, hieß es von Seiten des Projekts.

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