Turbulenzen nach Windparks voraussehen

Das vor wenigen Monaten beendete Projekt WIPAFF zeigt, wie der stören­de Einfluss gro­ßer Offshore-Wind­parks auf dahinter liegen­de Projekte besser prognostiziert werden kann. Die Forscher hoffen zudem, die Ergebnisse weiter optimieren zu können.

Das Folgeprojekt sei bereits beantragt worden, erklärte Prof. Dr. Stefan Emeis vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK-IFU) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gegenüber den Solarthemen. Er leitet das Projekt Windpark-Fernfeld (WIPAFF). Darin seien einige Antworten gefunden worden, aus denen sich jedoch auch weitere neue Fragen ergäben.

Ziel der Arbeit sei es, die Auswirkungen von großen Offshore-Windparks genauer bestimmen zu können. So habe sich gezeigt, dass abhängig von der Wetterlage die Windschleppen hinter den großen Parks bis zu 50 Kilometer lang sein könnten. Die damit verbundenen Windschatten und Turbulenzen können nach Aussage von Emeis in nachfolgenden Parks zu Ertragseinbußen von 1 bis 3 Prozent führen. Für die Planung der Parks sei es wichtig, dies vorher zu wissen. Im Nachfolgeprojekt soll es unter anderem darum gehen, welche Auswirkungen ein Cluster von Windparks hat. Denn während die einzelnen Offshore-Parks wohl aufgrund der Distanz keinen Einfluss auf die Windverhältnisse an Land hätten, sei dies für große Cluster noch nicht näher untersucht worden.

Partner von WIPAFF waren die Arbeitsgruppe Umweltphysik der Universität Tübingen, das Institut für Flugführung der TU Braunschweig, das Institut für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht und die UL International GmbH (vormals DEWI Deutsches Windenergie-Institut) in Wilhelmshaven. Im neuen Projekt sollen auch Betreiber von Windparks stärker beteiligt werden.

Text: Andreas Witt

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