NunaX-Solar-Challenge-Team präsentiert „Geheimwaffe“ Haifischhaut

Haifischhaut soll den Solar-Renner noch schneller machen. Foto: Vattenfall
Das Vattenfall Solar Team hat sein neues Solarfahrzeug NunaX mit einer "Haihaut“ versehen und hofft, damit zum achten Mal in Australien den inoffiziellen Weltmeistertitel im solaren Rennsport zu holen.Die Haifischhaut ist eine Folie mit einer sehr feinen Rippenstruktur, die dafür sorgt, dass die Luft maximal effizient um das Fahrzeug strömt. Die Schicht wirkt wie eine zweite Haut, die den neuen NunaX-Renner noch aerodynamischer als seine Vorgängerfahrzeuge macht. "Wir sind sehr stolz auf unser Haihaut-Konzept“, sagt Max van der Waals (22), Experte für Aerodynamik im Vattenfall Solar Team. „Wir nehmen seit 20 Jahren an diesem Rennen teil, aber es ist das erste Mal,…

Das Vattenfall Solar Team hat sein neues Solarfahrzeug NunaX mit einer "Haihaut“ versehen und hofft, damit zum achten Mal in Australien den inoffiziellen Weltmeistertitel im solaren Rennsport zu holen.

Die Haifischhaut ist eine Folie mit einer sehr feinen Rippenstruktur, die dafür sorgt, dass die Luft maximal effizient um das Fahrzeug strömt. Die Schicht wirkt wie eine zweite Haut, die den neuen NunaX-Renner noch aerodynamischer als seine Vorgängerfahrzeuge macht.
 
"Wir sind sehr stolz auf unser Haihaut-Konzept“, sagt Max van der Waals (22), Experte für Aerodynamik im Vattenfall Solar Team. „Wir nehmen seit 20 Jahren an diesem Rennen teil, aber es ist das erste Mal, dass ein Solarfahrzeug diese Technologie nutzt.“

Winzige Luftkanäle

Inspiriert wurde die Technologie von der Hautoberfläche der Haie, die – unter anderem aufgrund der Furchen auf ihrer Haut – das Wasser regelrecht „durchschneiden“.
Haihaut-Material wird bereits in vielen Bereichen eingesetzt – bei Flugzeugen, olympischen Bobschlitten oder beim America’s Cup, einer der ältesten Segelregatten der Welt. Die Beschichtung ist aufgrund der Lichtbrechung auf der regenbogenartigen Farbschattierung erkennbar. Das Material ist sehr empfindlich und muss mit größter Sorgfalt behandelt werden. Max van der Waals betont: „Wir haben die Haut erst kurz vor der Begutachtung angebracht, danach darf sie niemand mehr berühren. Während des Rennens benutzen wir spezielle Mittel, um sie sauber zu halten.“

Die Haifischhaut ist jedoch nicht die einzige Innovation, die das Vattenfall Solar Team nutzt, um sein zehntes Rennen wieder zu einem Erfolg zu machen. Neben der Sonnenenergie nutzt NunaX auch die Windkraft: Teile des Autos sind so konzipiert, dass sie wie ein Segel funktionieren und das Fahrzeug in die Lage versetzen, den Wind optimal zu nutzen.

Am 13. Oktober gehen die Teams der Bridgestone World Solar Challenge an den Start des 3.000 Kilometer langen, mehrtägigen Rennens durch das australische Outback. Insgesamt 53 Teams aus 24 Ländern nehmen am Rennen teil. Von diesen treten 30 Teams in der Challenger-Klasse und 23 in der Cruiser-Klasse an. Mit diesem Rennen sollen die technologischen Grenzen weiter nach hinten verschoben und die Nutzung nachhaltiger Energie gefördert werden.
Fakten und Zahlen

NunaX ist das kleinste und leichteste (131,6 Kilogramm) Nuna-Fahrzeug, das jemals an diesem Solarrennen teilgenommen hat. Das Fahrzeug ist auf extreme Effizienz ausgelegt – allein der Außenspiegel eines normalen PKW hat den gleichen Windwiderstand wie NunaX. Das Solarmodul besteht aus Gallium-Solarzellen, die normalerweise in der Luft- und Raumfahrtindustrie zum Einsatz kommen. Diese sind weitaus effizienter als die Siliziumzellen auf Gebäudedächern. Statt der üblichen Beschichtung aus Glas, die normalerweise verwendet wird, um die Solarzellen zu schützen, bringt das Team eigene Schutzmaßnahmen zum Einsatz, um Gewicht zu sparen. Die Beschichtung enthält Prismen, die dafür sorgen, dass das Licht immer senkrecht auf die Solarzellen trifft.

Alle zwei Jahre wird ein neues Vattenfall Solar Team zusammengestellt, bestehend aus 16 Studierenden der TU Delft, die das Fahrzeug konstruieren, bauen und auch das Rennen fahren. Die Teammitglieder setzen ihr Studium für mindestens 18 Monate aus, um an der Bridgestone World Solar Challenge teilzunehmen. Das Team der TU Delft hat das Rennen in Australien bereits sieben Mal gewonnen, zweimal wurden sie Zweite. Außerdem gewann das Team bisher drei Mal die Sasol Solar Challenge in Südafrika.
9.10.2019 | Quelle:  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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