Smart-Meter-Gateways: Startsignal ist gefallen

Smart-Meter-Gateways: Eine symbolische Darstellung zeitg die vernetzte Energiewelt der Zukunft.Foto: Solar Promotion GmbH
Auf der Messe EM-Power werden Hersteller präsentieren, was mit Smart-Meter-Gateways heute schon möglich ist.
Der Einbau von Smart-Meter-Gateways soll nicht nur den Netzausbau in Wohngebieten optimieren. Auch eine automatisierte Fehlererkennung und die Verbesserung der Wartung für Wärmenetze und BHKW sind damit möglich.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gab am 31. Januar 2020 den Startschuss für den Smart Meter Rollout. Mit der veröffentlichten Markterklärung hat das BSI die technische Möglichkeit zum Einbau von Smart-Meter-Gateways als Herzstück des intelligenten Messsystems festgestellt und der – für manche Verbraucher – verpflichtende Einbau von Smart-Metern kann beginnen. Die BSI-zertifizierten Smart-Meter-Gateways (SMGW) decken in der ersten Generation nur einen begrenzten Funktionsumfang ab. Doch die vorhandenen Funktionen lassen sich nutzen, um das Energiecontrolling in Unternehmen und Gebäuden zu vereinfachen.

“Intelligente Messsysteme sind unverzichtbarer Baustein einer erfolgreichen Energiewende“, erklärt Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (bne). „Leider ermöglichen die zertifizierten SMGW nur einen Bruchteil dessen, was der Markt bereits an Technologien und innovativen Lösung für die intelligente Vernetzung von Verbrauch und erneuerbarer Stromerzeugung anbietet. Der bne hofft, dass noch in diesem Jahr eine Lösung mit dem Gesetzgeber gefunden werden kann, die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei der Digitalisierung der Energiewende zügig zu schließen.“

Smart-Meter-Rollout: Zunächst für PV-Anlagen nicht verpflichtend

Der Einbau der zertifizierten SMGW ist zunächst nur bei einem Jahresstromverbrauch von mehr als 6.000 kWh verpflichtend. Bei einem durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt rechnet man mit einem Stromverbrauch von etwa 4.000 kWh – ohne elektrische Warmwasserbereitung, Heizung, Wärmepumpe oder das Laden des Elektroautos. Grundsätzlich gilt die Einbauverpflichtung auch beim Einsatz steuerbarer Verbrauchseinrichtungen und Anlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sowie dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) mit mehr als 7 kW Leistung. Bei diesen Einrichtungen und Anlagen ist die Einbauverpflichtung allerdings noch nicht in Kraft getreten, da die Marktanalyse des BSI für die genannten Anwendungsbereiche feststellte, dass für diese aktuell noch nicht alle technischen und sonstigen Voraussetzungen erfüllt sind. Spätestens am 30. Oktober 2020 will das BSI die Feststellung der technischen Möglichkeiten zum Einbau intelligenter Messsysteme bei EEG- und KWKG-Anlagen durch eine erneute Marktanalyse beurteilen.

Digitalisierung führt zu sektorenübergreifenden Anwendungen

Mit dem Smart-Meter-Gateway als Anker für Datenschutz und sichere Kommunikation können intelligente Messsysteme künftig neben der Übermittelung des Stromverbrauchs auch für den Verbrauch von Erdgas, Wasser oder Wärme eingesetzt werden. Die Anwendungsmöglichkeiten gehen jedoch noch viel weiter: Die Smart-Meter-Gateways helfen dabei, Stromfresser in Haushalten und Gebäuden zu identifizieren und liefern konkrete Tipps zum Energiesparen. Darüber hinaus ermöglicht die digitale Infrastruktur das lastabhängig gesteuerte Laden von Elektrofahrzeugen und vermeidet damit Kosten für einen sonst benötigten Netzausbau in Wohngebieten. Damit leistet die digitale Infrastruktur einen wesentlichen Beitrag auch zur Verkehrswende: Insgesamt werden Smart-Meter-Gateways von zentraler Bedeutung sein für die Stärkung der digitalen Souveränität Deutschlands im Energiebereich.

Webinar mt zwei Fallbeispielen

Die EM-Power ist im Zusammenspiel mit den drei parallel stattfindenden Energiefachmessen Intersolar Europe, ees Europe und Power2Drive Europe die richtige Anlaufstelle auf dem Weg zur CO2-Neutralität und Digitalisierung.

Um zu zeigen, was mit der ersten Generation der SMGW im Bereich der intelligenten Messsysteme für das Energiecontrolling in Unternehmen und Gebäuden heute schon möglich ist, bietet die EM-Power in Kooperation mit dem bne für alle Interessierten im Vorfeld der Messe ein kostenloses Webinar an. Anhand zweier Fallbeispiele werden die Themen „Verbrauchsvisualisierung und KI basiertes Energiecontrolling“ und „Automatisierte Fehlererkennung und Wartungsoptimierung für Wärmenetze und BHKW“ beleuchtet. Für die Fallbeispiele konnten Referenten aus den Unternehmen GreenPocket GmbH und Mondas GmbH, einem der „The smarter E AWARD“-Gewinner 2019, gewonnen werden. Das Webinar findet am Donnerstag, 05. März 2020 von 15.00 bis 16.00 Uhr statt. Weitere Informationen und die Anmeldung finden alle Interessierten auf der Website der EM-Power.

27.02.2020 | Quelle: Solar Promotion GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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