Photovoltaik in der Corona-Pandemie

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Timon Gremmels fürchtet um die Photovoltaik in der Corona-Pandemie. Zu sehen ist sein Portät.Foto: Susie Knoll
Timon Gremmels ist der für Photovoltaik zuständige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Timon Gremmels fürchtet, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien infolge der Corona-Krise gefährdet ist. Er fordert von Bundeswirtschaftsminister Altmaier die Aufhebung des PV-Deckels und ein Aussetzen der Degression beim EEG-Einspeisetarif.

Der SPD Bundestagsabgeordnete Timon Gremmels hat in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Altmaier daran erinnert, dass in der Corona-Krise schnelles und entschlossenes Handeln nicht nur bei Corona-Hilfsprogrammen sondern auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig ist. „Auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien bleibt die Ausbreitung des Virus nicht ohne Folgen. Längere Lieferzeiten von Bauteilen und Modulen führen zu zeitlichen Verzögerungen, Personalengpässe im Handwerk und bei den Bauämtern kommen erschwerend hinzu. Auf vielen Baustellen herrscht Stillstand, zahlreiche Projekte liegen auf Eis“, heißt es in dem Brief.

Insbesondere die Photovoltaik in der Corona-Pandemie benötigt Unterstützung. Timon Gremmels fordert, dass die Tarifdegression für festvergütete PV-Anlagen ausgesetzt werden soll. Denn bei den festvergüteten PV-Anlagen besteht momentan das Problem, dass der monatlichen Degression durch den sogenannten atmenden Deckel keine entsprechenden Kostensenkungen durch sinkende Modulpreise gegenüberstehen. „Ohne Aussetzung der Degression, so steht zu befürchten, werden zahlreiche Projekte insbesondere im Segment der PV-Dachanlagen in die Unwirtschaftlichkeit rutschen und nicht mehr realisiert werden“, so der Bundestagsabgeordnete.

Darüber hinaus schwebe auch Solardeckel weiter wie ein Damoklesschwert über der PV-Branche. Bei aktuell rund 50 GW installierter Leistung drohe die Förderung von neuen PV-Dachanlagen und kleineren Freiflächenanlagen schon in wenigen Monaten vollständig auszulaufen. Ein auch nur vorübergehender Förderstopp würde laut Gremmels die Solarbranche tief erschüttern, nach der anhaltenden Krise der deutschen Windindustrie wäre damit das zweite Zugpferd der Energiewende ernsthaft gefährdet: „Ein Szenario, das es unbedingt zu verhindern gilt.“

Verbände der Erneuerbaren Energien sehen Bundestag in der Pflicht

Die Verbände der Erneuerbaren Energien aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen kritisieren ebenfalls, dass es der Bundesregierung nicht gelingt, die Deckelung des Photovoltaikzubaus bei 52 Gigawatt installierter Leistung aufzuheben. „Im Schatten der Corona-Krise versuchen einige politische Akteure die Energiewende auszubremsen. Damit gefährden Sie insbesondere in den drei größten Bundesländern den wertvollen Beitrag, den der Solarstrom dort heute schon zu Wohlstand, Klimaschutz und dem Erhalt von qualifizierten Arbeitsplätzen leistet“, so Jörg Dürr-Pucher, Vorsitzender der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg. Zudem verhindern Sie eine zukunftsfähige Energieversorgung, insbesondere im ertragreichen Süden und in der Mitte Deutschlands. Daher fordern die Verbände die Bundestagsabgeordneten auf, nun trotz der Corona-Krise schnell eine parlamentarische Gesetzesinitiative zu starten, um das drohende Aus für den Solarstromzubau noch zu verhindern.

Für Freiflächen Photovoltaik in der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung dagegen eine Lösung gefunden. Bei Solaranlagen, die wegen der Corona-Krise nicht in der gesetzlichen Umsetzungsfrist des EEG realisiert werden können, ist laut Bundesnetzagentur die Beantragung einer Zahlungsberechtigung bis auf weiteres vor der Inbetriebnahme der Anlage möglich.

23.3.2020 | Quelle: Timon Gremmels, PLATTFORM EE BW, LEE NRW, LEE BAYERN | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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