Enercon und EWE legen Windpark-Bestand zusammen

Zu sehen ist eine Techniker auf einer Windenergieranlage. EWE und Enercon legen ihren Bestand an Windparks zusammen.Foto: EWE / Pascal Muehlhausen
Bestandsanlagen wie diese der EWE in Hatten sollen in das neue Gemeinschaftsunternehmen übergehen.
Die Aloys Wobben Stiftung und die EWE wollen ein Gemeinschaftsunternehmen gründen und darin die Windenergie-Bestandsparks und Windenergie-Projektpipeline zusammenlegen. Damit entsteht ein neuer großer deutscher Stromproduzent mit Fokus auf erneuerbare Energien.

Um den Ausbau der Windenergie an Land voranzubringen, streben die Aloys Wobben Stiftung, Alleingesellschafterin des Auricher Windenergieanlagenherstellers Enercon, und der Oldenburger Energiedienstleister EWE die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens an. Ziel der Partnerschaft ist es, den Anteil erneuerbarer Energien sektorenübergreifend signifikant und dauerhaft zu erhöhen. Wie Vertreter von EWE und Aloys Wobben Stiftung nach der Unterzeichnung einer Absichtserklärung gemeinsam mitteilten, soll das Gemeinschaftsunternehmen die von beiden Partnern eingebrachten Bestandswindparks und Projektpipelines bewirtschaften. Gemeinsam will man national sowie international weiteres Wachstum generieren und die resultierenden energiewirtschaftlichen Chancen nutzen.

„Bei einem Zustandekommen kann sich Enercon künftig im Wesentlichen auf die Kernkompetenzen in den Bereichen Entwicklung und Bau sowie Vertrieb und Service von Windenergieanlagen konzentrieren“, sagt Heiko Janssen, Vorstandsvorsitzender der Aloys Wobben Stiftung. Die Enercon -Gruppe verbinde die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit der Zielrichtung, die zusammen geschaffenen Ressourcen insbesondere für die Neuausrichtung Enercons im Anlagengeschäft zu nutzen.

„Wir teilen mit der Aloys Wobben Stiftung die gemeinsame Vision einer auf erneuerbaren Energien basierenden, klimafreundlichen Energieversorgung. Für EWE ist der Ausbau der Windenergie aus diesem Grund ein zentrales strategisches Wachstumsfeld“, erläutert Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE AG. Beide Unternehmen seien stark im Nordwesten verwurzelt, zählten zu den Pionieren der Windenergienutzung in Deutschland und stünden bereits seit einigen Jahren immer wieder im guten Austausch über mögliche Innovationen und Kooperationsmöglichkeiten.

Das Gemeinschaftsunternehmen würde nach jetzigem Stand rund 2.500 Megawatt aus Bestandsanlagen sowie eine Projektpipeline von etwa 2.300 Megawatt umfassen. Geplant ist, dass beide Partner zu gleichen Anteilen am Gemeinschaftsunternehmen beteiligt sind. Die unternehmerische Führung liegt bei EWE, den Vorsitz des Aufsichtsrates stellt die Aloys Wobben Stiftung. Ziel ist es, die Gespräche über die weiteren Details der Kooperation im Laufe des Jahres abzuschließen.

Energieminister Lies: Zusammenschluss stärkt den gesamten Nordwesten

Niedersachsens Energieminister Olaf Lies begrüßt nachdrücklich das geplante Gemeinschaftsunternehmen von Enercon und EWE . „Dieser neue Top-Player in der Energiewirtschaft signalisiert ein klares Bekenntnis zur Windenergiebranche gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Damit wird nicht nur der Wirtschaftsstandort Niedersachsen insgesamt gestärkt. Ich erwarte auch einen Schub für Arbeitsplätze in der Windbranche ebenso wie in der Zulieferindustrie“, betont der Umweltminister, der zugleich auf den wichtigen Aspekt Klimaschutz verweist. Von Enercon erwartet er, dass damit jetzt auch ein positives Signal für die Produktionsstandorte in Ostfriesland ausgeht. „Das klare Bekenntnis zum Ausbau der WindEnergie muss damit auch zu einem klaren Bekenntnis zu den Produktionsstandorten und für die Beschäftigten in Niedersachsen sein.“ 

Für Lies passen die Themen Klimaschutz und Arbeit dabei hervorragend zusammen. „Im Kampf gegen den Klimawandel leistet der Umstieg auf Erneuerbare wie Windenergie einen entscheidenden Beitrag“, ergänzt Lies. Zugleich würde mit dem Gemeinschaftsunternehmen „der Aufstieg in die Top-Liga der Windkraftbranche gelingen“, freut sich Lies. In Zeiten von Corona und den wirtschaftlichen Schwierigkeiten könnte das ein erster kleiner Lichtblick sein.

24.4.2020 | Quelle: Enercon | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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