Photovoltaik: Mieterstrom für Gräfenhainichen

Luaftaufnahme eines Wohnblocks mit PV auf dem Spitzdach.Foto: Solarimo GmbH
Mieterstrom wie hier im brandenburgischen Beeskow ist eine attraktive Option für Wohnungsgesellschaften, unterliegt aber noch der Gewerbesteuer.
Die Kommune Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt realisiert erstmals ein Mieterstromprojekt. 76 Wohnungen können künftig den Strom einer neuen 78 kW starken PV-Anlage nutzen und so Energiekosten sparen.

Mit dem Bau einer Photovoltaikanlage auf den Dächern der örtlichen Wohnungsgenossenschaft gibt es erstmals Mieterstrom in Gräfenhainichen. Wie der Projektentwickler Solarimo mitteilte, ist der Auftraggeber die Wohnungsgenossenschaft Gräfenhainichen eG (WGG). Mieterstromanbieter Solarimo starte diesen Monat in den Bau.

Ab September 2020 sollen so die Bewohner der WGG die Möglichkeit erhalten, Mieterstrom zu beziehen. Es geht dabei um 76 Wohnungen. Auf den Dächern installiert das Unternehmen 220 Solarmodule mit einer Gesamtkapazität von 78 Kilowatt (kW) Spitzenleistung. Diese sollen pro Jahr rund 69 Megawattstunden (MWh) Energie produzieren.

„Wir selbst haben bereits eigene Erfahrungen mit Solaranlagen und möchten, dass auch unsere Mieter davon profitieren können. Mit Mieterstrom können wir ihnen nicht nur einen günstigen Strompreis anbieten, sondern gleichzeitig etwas für den Umweltschutz tun.“ Das sagt WGG-Vorstand Patrick Mette.

16 Prozent Ersparnis beim Strompreis

Mit dem Solarstrom vom Dach sparen die Betreiber Stromsteuer und Netzentgelte ein. Diese Ersparnis wollen sie an die Mieter weitergegeben. So könnten diese bald von einem 16% günstigeren Strompreis als beim Grundversorger profitieren. Das Mieterstromgesetz garantiert, dass der Strompreis dauerhaft mindestens 10% unter dem Preis des lokalen Grundversorgers liegt. Insbesondere im Segment des bezahlbaren Wohnens kann solch eine langfristige Strompreisbremse die relevante „zweite Miete” für die Mieter verringern. Wenn die Sonne nicht scheint, liefert der Mieterstromanbieter Ökostrom aus Wasserkraft. Der Preis, den die Mieter für den Strom zahlen, ist ein Gesamtpreis – egal, wie stark und oft die Sonne scheint.

Das Model funktioniere ohne eigene Kosten und bürokratischen Aufwand. Denn bei dem Contracting stelle der Eigentümer dem Mieterstromanbieter das Dach gegen eine Dachpacht zur Verfügung. Jener übernehme dann Finanzierung und Umsetzung.

„Die Durchsetzung eines solchen Projektes in Eigenregie bedeutet normalerweise großen bürokratischen Aufwand. Durch die Zusammenarbeit mit der Firma Solarimo bleibt uns das erspart – sie installieren und betreiben die Anlage und übernehmen gleichzeitig den Stromverkauf an unsere Bewohner.“, freut sich Vorständin Nicole Tausch.

3.9.2020 | Quelle: Solarimo | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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