Drei neue Solarthermie-Großanlagen

Röhrenkollektoranlage auf einer Freifläche in BergheimFoto: Ritter XL solar
Die Kollektoren stehen in Bergheim schon bereit zur Inbetriebnahme
Das zweite hessische Energiedorf-Projekt mit einer großen Freiflächen-Solarthermie-Anlage entsteht aktuell in Bergheim in der Wetterau. Es ist eines von drei neuen Projekten von Ritter XL solar.

Die Bergheimer Solarthermie-Anlage mit Ritter-CPC-Kollektoren ist bereits betriebsbereit. Noch im Oktober will die örtliche Energiegenossenschaft die 1334 Quadratmeter große neue Solarthermie-Großanlage in Betrieb nehmen. Ihr Nahwärmenetz haben die Bergheimer schon in den Jahren 2011 bis 2013 gebaut und betreiben es bislang mit Holzhackschnitzeln aus der Region. Obwohl dieser Brennstoff angesichts von Borkenkäferschäden derzeit günstiger ist denn je, wollen sie künftig die Kesselanlage im Sommer ausschalten und ihr Dorf von der Sonne beheizen lassen.

Bergheim liegt 35 Kilometer nord-östlich von Frankfurt, hat 650 Einwohner und ist ein Stadtteil von Ortenberg in der Wetterau. Die Solaranlage soll mit einer Vorlauftemperatur von etwa 85 Grad Celsius und einer Rücklauftemperatur von rund 65 Grad arbeiten. Ungefähr 17 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs soll künftig die Sonne decken. Bergheim ist nach dem mehrfach preisgekrönten Mengsberg, dass vom Konkurrenten Viessmann solarisiert wurde, in Hessen das zweite Solar-Bioenergiedorf. Bei den Dorfsolaranlagen hat allerdings Ritter aktuell die Nase vorn. Bergheim ist bereits das achte von solchen Projekten in ihrer Kundenliste.

Weitere Aufträge von Solarcomplex

Während des Sommers konnte Ritter nach eigenen Angaben außerdem die Zuschläge für zwei weitere Großaufträge gewinnen. In Schluchsee und in Sigmaringen soll das Unternehmen zwei Wärmenetzprojekte der Solarcomplex AG mit Kollektoren bestücken. Mit der Betreiberfirma aus Singen hatte das Solarunternehmen bereits in Randegg und Büsingen zwei Dorfwärmeversorgungen in der Bodenseeregion solarisiert.

Im Schwarzwaldort Schluchsee soll bis zum Jahresende die bislang größte Solarthermie-Großanlage von Solarcomplex mit einer Fläche rund 3400 Quadratmetern entstehen. Die Sonne soll dort gut 140 Gebäude versorgen.

In Sigmaringen planen die örtlichen Stadtwerke hingegen die Versorgung eines nahezu energieautarken Stadtquartiers auf Konversionsflächen der ehemaligen Graf-Stauffenberg-Kaserne. Hier soll die Solarthermieanlage mit ihren 2500 Quadratmetern Teil eines komplexen Energieverbunds sein. Sie wird dort mit einem Holzkessel, zwei BHKW, einer Wärmepumpe, einem Gaskessel und mehreren PV-Anlagen zusammenarbeiten.

9.10.2020 | Autor: Guido Bröer
© Solarthemen Media GmbH

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