„Wattbewerb“ und „Klimawette“: Deutschlandweite Initiativen für Klimaschutz auf kommunaler Ebene

Zu sehen ist eine Grafik vom Wattbewerb.Grafik: Wattbewerb
Der Wattbewerb ist eine deutschlandweite Photovoltaik-Challenge.
Hans-Josef Fell, ehemaliger Bundestagabgeordneter von Bündnis90/Die Grünen, stellt zwei Wettbewerbe vor, die Aktionsbündnisse und Kommunen bei der Umsetzung von Klimaschutzzielen unterstützen.

„Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland schreitet derzeit viel zu langsam voran, was nicht zuletzt daran liegt, dass er systematisch von der Regierung behindert wird“, sagt Hans-Josef Fell. „Um dem entgegenzuwirken, müssen wir, die Gesellschaft, den Ausbau nach dem Bottom-Up-Prinzip, selbst antreiben. Zu diesem Zweck existieren bereits einige deutschlandweite Initiativen, die den Klimaschutz auf kommunaler Ebene aktiv fördern. Insbesondere durch den privaten Ausbau von Solarenergie.“ Zwei davon sind der Wattbewerb und die Klimawette.

Die kommunale „Klimawette“ ist ein Projekt in Kooperation mit dem CO2COMPASS. Der Ablauf umfasst dabei die Formulierung eines kommunalen Wettversprechens durch kommunale Vereine oder ForFuture-Gruppen, durch Aktionsbündnisse oder durch die jeweilige Kommune selbst. Das Ziel sind CO2-Einsparungen, die die Aktiven entweder durch Alltagsmaßnahmen vor Ort wie LED-Lampentausch oder autofreie Arbeitswege oder auch solidarisch durch Spenden für weltweite Klimaschutzprojekte erreichen. Die Daten werden durch die App des CO2COMPASS erfasst Der Wettzeitraum umfasst die Zeit vom 5.5.2021 (deutscher Erdüberlastungstag) bis 1.11.2021 (Weltklimakonferenz in Glasgow).

Photovoltaik-Leistung verdoppeln

Eine weitere Initiative hat zu Beginn dieses Jahres die lokale Gruppierung Fossil-Free Karlsruhe auf die Wege gebracht. Der Wattbewerb hat das übergeordnete Ziel ,die regionale Energiewende durch den beschleunigten Ausbau von Photovoltaik voranzutreiben. Gewinnerin des Wattbewerbs ist die Stadt, die es als erstes schafft, ihre Photovoltaik-Leistung zu verdoppeln. Dabei steht besonders privates Engagement im Vordergrund. „Die größte Gewinnchance haben die Städte, die es schaffen, vor allem Vermieter*innen und Firmen vom Ausbau der Photovoltaik zu überzeugen“, sagt Fell.

Neben der maßgeblichen Beteiligung an der Bekämpfung des Klimawandels, hat der Wattbewerb zum Vorteil, dass er die lokale Wirtschaft in teilnehmenden Städten stärkt und durch dezentrale Energieerzeugung die Netze entlastet. Dadurch werden Städte unabhängiger und können immer größere Anteile ihres Haushaltsstrombedarfs vor Ort erzeugen. „Der offizielle Beginn des Wattbewerb war der 21. Februar 2021. Ein späterer Einstieg ist jedoch zu jeder Zeit möglich und führt nicht zu verminderten Siegeschancen“, so Fell.

Vorbild Solar-Bundesliga

Das Potential eines solchen Konzepts zum privaten Ausbau von PV-Energie hat von 2001 bis 2018 die sogenannte Solar-Bundesliga demonstriert. Die Solar-Bundesliga war ein ähnlicher Wettbewerb im Ausbau der lokalen Solarenergie in Deutschland. Das Magazin Solarthemen hat diesen Wettbewerb in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe e.V. veranstaltet. Im Rahmen der Solar-Bundesliga wurden über die Jahre, die Zahlen von vielen Gemeinden sowie Klein- und Großstädten erfasst. Womit sich deutlich das Interesse und die Bereitschaft der Gesellschaft zeigte, sich an der Umsetzung der Klimaziele zu beteiligen.

Die Dokumente zur nichtverbindlichen Anmeldung und zur verbindlichen Registrierung zum Wattbewerb sind unter dem nebenstehen Link zu finden.

Kommune die bei der Klimawette mitmachen möchten, finden Informationen unter www.dieklimawette.de.

20.4.2021 | Quelle: Hans-Josef Fell | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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