Größter Windpark des Jahres in NRW ist eröffnet
Es besteht aus 13 Windenergieanlagen des Herstellers Siemens Gamesa. Die gewählte Beteiligungsstruktur des Windparks könnte zu einer bundesweiten Blaupause werden, erklärt der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW). So könnte die Windkraft mehr Akzeptanz gewinnen.
Alle für den Windpark
Milan Nitzschke, Geschäftsführer beim federführenden Projektentwickler SL Naturenergie GmbH aus Gladbeck, spricht von einem Leuchtturmprojekt. „In Coesfeld hatten wir von Anfang an den vollen Rückhalt der Gemeinde und Bevölkerung“, sagt Nitschke. Das Vorhaben sei komplett im Konsens geplant und umgesetzt worden. Die Bürger:innen, die Landwirte, die Stadt Coesfeld und die Stadtwerke stünden alle hinter dem Projekt.
Zu dem Betreiberkonsortium gehören eine Gruppe von Landwirten (gemeinsamer Anteil: 25 %), der lokale Stadtwerkeverbund Emergy (25 %) und SL Naturenergie (50 %).
Bürgerinnen und Bürger konnten sich direkt am Windpark beteiligen. Rund fünf Millionen Euro sind auf diesem Wege zusammengekommen und haben zur Finanzierung des Windparks in Coesfeld beigetragen. „In Sachen Bürgerbeteiligung und Akzeptanz ist Coesfeld Letter Bruch eine Blaupause, die zeigt, wie möglichst vielen Akteure vor Ort die Erträge eines Windparkpark zugutekommen können“, sagt Nitschke.
Acht Jahr von der Idee bis zur Umsetzung
Auch für Reiner Priggen, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien, hat der in Coesfeld gewählte Weg Vorbildcharakter. „Genau eine solche breit angelegte Beteiligungsstruktur schafft die notwendige Akzeptanz vor Ort, die wir für den weiteren Ausbau der Windenergie an Land unbedingt brauchen“, sagt Priggen. Auflagen und pauschale Mindestabstände würden die Windenergie eher verhindern als sie zu fördern. Priggen gratuliert dem gesamten Team von SL Naturenergie zur offiziellen Eröffnung.
„Aber auch für dieses Vorzeigeprojekt mussten alle einen ganz langem Atem haben, von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme hat es über acht Jahre gedauert. Das muss zukünftig schneller gehen. Soviel Zeit hat die Energiewende nicht, wenn wir im Energieland NRW keine Versorgungsengpässe riskieren wollen.“
In Coesfeld sind weitere Windparks geplant, die Kommune produziert bereits jetzt mehr Windstrom als sie insgesamt an Strom verbraucht. Für SL Naturenergie-Geschäftsführer Nitzschke hat die Stadt deshalb Vorbildcharakter. „Mehr Coesfelds wären gut für NRW.“
7.9.2021 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH