Photovoltaik: höheres Ausbautempo in NRW gefordert

Photovoltaik-Freiflächenanlage: hier verdienen Kommunen künftig mitFoto: Guido Bröer
Deutlich mehr Tempo beim Solarausbau auf privaten, gewerblichen und landwirtschaftlichen (Dach-)Flächen in Nordrhein-Westfalen fordern die Deutsche Gesellschaft für Solarenergie (DGS) und der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW).

Mehrere Verbände haben für die Photovoltaik in NRW ein höheres Ausbautempo gefordert. Wie der LEE NRW mitteilte, geht es im Kern um die solare Länderöffnungsklausel. Diese müsse die Düsseldorfer Landesregierung endlich für benachteiligte Flächen nutzen.

Die sogenannte Länderöffnungsklausel gibt den Bundesländern ferner die Möglichkeit, per Rechtsverordnung zu agieren. Damit können sie Acker- und/oder Grünlandflächen in benachteiligten Gebieten für die Bebauung mit Photovoltaik-Freiflächenanlagen freigeben. Zahlreiche Bundesländer wie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz oder Sachsen nutzen diese Option bereits, um weitere Flächen für die Photovoltaik-Nutzung zu schaffen.

„Das ist der richtige Weg, denn insbesondere bei der solaren Freiflächennutzung brauchen wir unbedingt neue Flächen, die schnell ohne großen Aufwand zu erschließen sind.“ Das sagt Peter Asmuth, Vorsitzender des DGS-Landesverbandes NRW. Der Solarverband trifft sich am 23. September zu seiner Mitgliedersammlung im Bioenergiedorf Anröchte-Altenmellerich (Kreis Soest). „Das dortige Zusammenspiel aller regenerativen Energien zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die Photovoltaik für eine erfolgreiche Energiewende ist“, so Asmuth. In Altenmellerich sind über 30 Photovoltaikanlagen installiert.

Förderprogramm für Balkon-Solar

Auf ihrer Mitgliederversammlung hat die DGS sich erneut für die Förderprogramm von solaren Balkon-Modulen stark gemacht: „Bei der hohen Zahl von Mietwohnungen ist die Landesregierung NRW wirklich gut beraten, die Energiewende mit den sogenannten Steckermodulen endlich in den Städten zu fördern“, so der Vorsitzende Asmuth, „wenn es vor Ort keine funktionierenden Mieterstrommodelle geben sollte, können die Mieter so direkt vom erzeugten Solarstrom profitieren.“

Auch der LEE NRW unterstützt diese Forderung. Gleichzeitig drängt der LEE NRW darauf, eine Solarpflicht für Neubauten und bei Dachsanierungen in die Landesbauordnung aufzunehmen. „Dieser Schritt, den einige Bundesländer bereits vollzogen haben, ist überfällig, um den Druck beim Solarausbau zu erhöhen.“ Das sagte Geschäftsführer Christian Mildenberger. Erste Städte wie Bonn und Paderborn haben angekündigt, diese Solarpflicht mit Beginn des nächsten Jahres umzusetzen. „Das sind wichtige Signale, die Vorbildcharakter für das gesamte Land haben“, resümiert Mildenberger. „Die Beispiele zeigen, dass immer mehr Kommunen bei der Förderung der Solarenergienutzung deutlich weiter sind als die NRW-Landesregierung.“

24.9.2021 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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