LEAG startet schwimmende PV auf Cottbuser Ostsee

Kran auf einer leeren Tagebaufläche.Foto: LEAG
Die Arbeiten an der schwimmenden PV-Anlage in der künftigen Cottbuser Ostsee haben begonnen.
Die deutschlandweit größte schwimmende PV-Anlage soll mit 21 Megawatt auf dem künftigen Cottbuser Ostsee entstehen. Die ersten Arbeiten haben jetzt begonnen.

Das Lausitzer Braunkohleunternehmen LEAG hat mit den Arbeiten an einer schwimmenden Photovoltaikanlage auf der Cottbuser Ostsee begonnen. Das künftige 1.900 Hektar große Binnengewässer entsteht damit auf ehemaligen Braunkohletagebauflächen. Denn diese stehen im Rahmen des geplanten Kohleausstiegs zur Umwidmung an. Wie die LEAG mitteilte, geht es um eine bis zu 18 Hektar große Anlage.

Derzeit vergüte LEAG mittels Rütteldruckverdichtung den gekippten Untergrund im ehemaligen Tagebau Cottbus-Nord. Damit geht das Energieunternehmen in Vorleistung, um die ersten Arbeiten für die noch durch die Stadt Cottbus zu genehmigende Anlage „im Trockenen“ vornehmen zu können. Die 21 Megwatt (MW) starke Anlage wäre das bislang größte in Deutschland realisierte Floating-PV-Projekt.

„Für die Vergütung des gekippten Bodens kommt wieder das bewährte Verfahren der Rütteldruckverdichtung zum Einsatz“, so die Leiterin Geotechnik bei LEAG, Franziska Uhlig-May. Auf diese Weise habe das Unternehmen bereits die Ufer der zwei Naturschutz-Inseln und die gekippten Uferbereiche verdichtet. „Unsere Tochterfirma GMB steht hierzu mit ihrer Technik und ihrem Knowhow an unserer Seite.“ Für die Rütteldruckverdichtung setzt die GMB ferner den Raupenseilkran LR 1300 mit einem Einsatzgewicht von rund 290 Tonnen und einer 35 Meter langen Lanze mit Rüttler ein. Das Rütteldruckverdichtungs-Gerät wurde in den letzten Wochen mit mehreren Tieflader-Transporten von seinem vorherigen Einsatzort in Greifenhain angeliefert. Es sei nun an einem Montageplatz am Rande des Cottbuser Ostsees für seinen Einsatz gerüstet.

Anlage soll ab 2024 schwimmen

„Anders als bei Anlagen, die auf Wasserflächen installiert werden, mussten wir für unsere Floating-PV-Anlage zunächst eine technische Lösung für die Installation entwickeln“. So äußerte sich Torsten Bahl, LEAG-Verantwortlicher Spezialtiefbau / Sicherung Bergbaufolgelandschaften. Diese solle das Aufschwimmen ermöglichen, ohne dass die Anlage dabei ihre Lage verändert. „Gemeinsam mit Partnern haben wir ein System auf Basis von Dalben erarbeitet, mit dem das gewünschte Aufschwimmen an Ort und Stelle im künftigen Ostsee möglich wird.“ Dabei werde die Anlage um in den Untergrund gerammte Rohre, sogenannte Dalben mit einem Durchmesser von etwa 30 bis 40 Zentimetern, errichtet. Vor der Rammung sei zudem eine aufwendige Vergütung des gekippten Untergrunds in Tiefen bis zu 30 Metern notwendig. Insbesondere im Bereich der zukünftigen 34 Ankerpunkte als Standorte für die Dalben ist ein auf zwei Meter verdichtetes Rüttelraster vorgesehen.

Neben den Ankerpunkten, erfolgen Verdichtungsmaßnahmen außerdem für einen Sicherungsstützkörper, der die geplante Anlage von einem Bewegen in Tieflagen schützen soll. Ende März 2022 sollen ferner die Arbeiten zur Rütteldruckverdichtung abgeschlossen werden. Die Errichtung der Anlage ist für das Jahr 2023 mit Vorliegen der Baugenehmigung vorgesehen. „Wir liegen mit der Flutung des Ostsees weiterhin im Plan, so dass wir mit einem Aufschwimmen der Anlage ab dem Jahr 2024 rechnen“, so Franziska Uhlig-May.

16.12.2021 | Quelle: LEAG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen