Malchin dank Niedermoor AEE-Kommune des Monats

Foto: Agrotherm GmbH
Herstellung des Brennstoffes für Malchin mit einer Rundballenpresse
Das Amt Malchin setzt ab 2023 für Fernwärme Biomasse aus einem Niedermoor ein. Das macht sie für die AEE im Dezember 2021 zur Kommune des Monats.

Das Amt Malchin in Mecklenburg-Vorpommern ist Kommune des Monats Dezember 2021 der Agentur Erneuerbare Energien (AEE). Wie die AEE mitteilte, betreibe Malchin seit 2014 ein innovatives Niedermoor-Heizkraftwerk. Diese trage ab 2023 entscheidend zur emissionsfreien Wärmeversorgung städtischer Wohnungen bei.

Malchin befindet sich in einem der größten Wassersportreviere Europas, weswegen es bei der Umsetzung der Energie- und Wärmewende immer wieder zu Zielkonflikten mit den Bürger*innen kommt. Übernutzung der natürlichen Ressourcen durch Tourismus sowie konventionelle Landwirtschaft stellen die Region aktuell vor große Herausforderungen.

Wie aber Erhalt und Wiederherstellung ursprünglicher Landschaften und Ausbau nachhaltiger Erzeugungskapazitäten zusammen umgesetzt werden können, zeigt das Niedermoormasse-Heizkraftwerk in Malchin. „Mit dem Bau des Heizkraftwerks hat Malchin gezeigt, wie man gemeinsam mit engagierten Bürger*innen und staatlicher Förderung innovative Projekte umsetzen kann. Durch die Zusammenarbeit mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft sparen Anwohner*innen ab 2023 sogar Geld“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.

Fernwärme für Wohnungsbaugesellschaft

Das Niedermoormasse-Heizkraftwerk wandele jedes Jahr um die 5.000 Ballen Niedermooraufwuchs in nachhaltige Wärme um. Das sind etwa 800 bis 1.200 Tonnen Brennstoff. Der Brennstoff stamme dabei zu 90 Prozent von wiederhergestellten Niedermoorflächen, die gleichzeitig als CO2-Senke dienen. Außerdem tragen Holzhackschnitzel zur Versorgung bei. Das Kraftwerk verfügt zudem über eine Nennwärmeleistung von 800 Kilowatt. Es versorgt damit circa 490 Wohnungen, zwei Schulgebäude sowie mehrere Bürogebäude mit Wärme.

Ab 2023 will das Kraftwerk durch eine Kooperation mit dem städtischen Wohnungsbauunternehmen Wogema ein Großteil der Gebäude des Stadtgebiets mit bis zu 75 Prozent erneuerbarer Fernwärme versorgen.

Auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte habe laut AEE einige Erfolge im Ausbau der Erneuerbaren Energien vorzuweisen. Im Planungsgebiet des Landkreises werden aktuell 320 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von 684 Megawatt betrieben. Zusätzlich gebe es an 73 Standorten Biogasproduktion. Jährlich kommen so über 400 Millionen Kubikmeter nachhaltiges Gas zusammen. Wie in anderen Regionen Deutschlands stagniert die Ausbauquote jedoch in den letzten Jahren und es sind bundespolitische Regelungen gefragt, damit die Region auch in Zukunft ihr Potenzial voll nutzen kann. 

16.12.2021 | Quelle: AEE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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