Solarkataster in Baden-Württemberg erweitert

Zu sehen ist ein winterliches Dach mit Photovoltaik und Solarthermie. Mit dem Solarkataster in Baden-Württemberg können Bürger:innen die Wirtschaftlichkeit berechnen.Foto: cobia / stock.adobe.com
Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) hat ihr Solarkataster erweitert. Bürgerinnen und Bürger können damit das Potenzial für die Photovoltaik und die Solarthermie auf dem eigenen Dach berechnen.

Im Winter sehnen sich viele nach der Sonne und nutzen die kalten Wintertage für Schreibtischarbeit. Wer möchte, kann beides miteinander verbinden. Er kann mithilfe vom nun umfangreich erweiterten Solarkataster des Landes Baden-Württemberg berechnen, welche Einnahmen mit Sonnenenergie vom eigenen Dach erzielt werden könnten. Das ist oft mehr als erwartet.

„Die Sonne ist unsere wertvollste Energiequelle und ein wichtiger Partner, um unsere Klimaziele in Baden-Württemberg zu erreichen. Das neue Solardachkataster zeigt, wie viel ungenutztes Solarpotenzial in Baden-Württemberg vorhanden ist. Und wie viel Energie allein mithilfe von bestehenden Dächern erzeugt werden kann“, betont Umweltministerin Thekla Walker. „Packen wir es an. Oder anders gesagt. Packen wir die Paneele auf die Dächer, um unseren Energiebedarf in Baden-Württemberg CO2-frei zu decken.“

Solarkataster in Baden-Württemberg mit individuellen Nutzenberechnungen

Das Solardachkataster ist ein Baustein des Energieatlas Baden-Württemberg, dem gemeinsamen Internet-Portal der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) und des Umweltministeriums zum Thema erneuerbare Energien. „Die LUBW bietet Bürgerinnen und Bürgern mit dem Solardachkataster eine solide Analysemöglichkeit. Besonders hilfreich ist ein Wirtschaftlichkeitsrechner zur Gewinnung von Wärme und Strom aus Solarenergie“, sagt LUBW-Präsidentin Eva Bell. Kosten, Effizienz sowie Einsparpotenziale von CO2-Emissionen kann man mit Hilfe des umfangreichen Rechners genauso geschätzen wie Amortisationszeit und Autarkiegrad. Die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen kann man berücksichtigen. Ebenso tägliche Lastgangprofile oder die Nutzung von Batteriespeichern und Wärmepumpen. Es können auch unterschiedliche Mobilitätsfaktoren in die Berechnung einfließen. Beispielsweise die Anzahl von E-Bikes und E-Autos im Haushalt oder im Gebäude, einschließlich Fahrleistung, Fahrzeugtyp sowie die Strecke zur Arbeit. Die individuellen Berechnungen bekommen die Nutzer:innen übersichtlich in Grafiken und Tabellen präsentiert und diese lassen sich auch abspeichern.

Eine weitere Neuerung ist für Mitarbeitende in Rathäusern, Landratsämtern und Regierungspräsidien von Interesse: Sie können speziell für ihre Gebiete aufsummierte Daten abrufen. Auf der Basis dieser Aggregationen sind Abschätzungen möglich, wie viel des technisch möglichen beziehungsweise des maximal möglichen Potenzials in einem Gebiet man bereits ausgeschöpft hat und wie viel man noch aktivieren kann. Je nach Zoomstufe ändern sich die Gebietsaggregationen und damit auch die jeweiligen Werte.

Neue Daten aus Befliegungen berücksichtigt

Für rund 70 Prozent der Landesteile wurden bereits neue Laserscandaten aus Befliegungen in den Jahren 2016 bis 2020 mit einer wesentlich verbesserten Auflösung in das Kataster eingepflegt. Mit ihrer Hilfe kann man nun auch die Einstrahlung für Teildachflächen berücksichtigen und einen Verschattungseffekt genauer berechnen.

Weitere Laserscan-Befliegungen kommen in den kommenden zwei Jahren hinzu. Die Daten ergänzen nach und nach das Solarkataster in Bande-Württemberg.

Wer über die Feiertage berechnen möchte, ob sich Solarthermie oder Photovoltaik auf dem eigenen Dach lohnen, findet das neue Tool zum Solarpotenzial auf der LUBW-Webseite unter dem nebenstehenden Link. Wer sich für Solarthermie interessiert, muss allerdings ein bisschen suchen.

21.12.2021 | Quelle: LUBW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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