Bundesnetzagentur: Mehr als 50.000 öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge

Zu sehen ist eine Ladesäule. Die Bundesnetzagentur hat mehr als 50.000 öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge gezählt.Foto: Petair / stock.adobe.com
Die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte für Elektrofahrzeuge hat im Vergleich zum Vorjahr um gut 25 Prozent zugelegt. Im Trend sind besonders leistungsstarke Schnelladesäulen.

Bei der Bundesnetzagentur waren bis zum 1. Dezember 2021 insgesamt 50.901 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge gemeldet. Das sind etwa 11.600 Ladepunkte mehr als vor einem Jahr. Im Dezember 2019 waren es noch 28.671. Insgesamt haben bei der Bundesnetzagentur über 3.500 Betreiber öffentliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge gemeldet. Die größten 50 Betreiber betreiben etwa die Hälfte aller Ladepunkte. Die meisten Betreiber (rund 3.200) haben weniger als zehn Ladeeinrichtungen und stellen Ladeinfrastruktur häufig lokal zur Verfügung zum Beispiel im Einzelhandel oder am Unternehmenssitz.

Immer mehr leistungsstarke Schnelladesäulen

Insgesamt sind mittlerweile ca. 1,5 GW öffentliche Ladeleistung installiert (Vorjahr 1,1 GW). Auch der Anteil an Schnellladepunkten steigt kontinuierlich an und beträgt aktuell 14,9 Prozent (Vorjahr 13,6 Prozent). Die durchschnittliche verfügbare Leistung pro Ladepunkt beträgt aktuell 29,8 kW und die Anzahl an sehr schnellen Ladepunkten ab 150 kW hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Davon gibt es aktuell 2.936. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres lag die Zahl der Ladepunkte mit mehr als 150 kW bei 1.385.

Den Trend zu den besonders leistungsstarken Schnelladesäulen, die eine Ladeleistung ab 150 kW und höher aufweisen, bestätigt auch der Branchenverband BDEW. Seinen Angaben zufolge haben allein von September bis November elf Ladesäulenbetreiber 414 neue HPC-Schnellladepunkte an 125 Standorten aufgebaut. Die neuen Hyper-Schnellladepunkte reichen vom nördlichen Greifswald, über den Berliner Ostbahnhof und Gemeinden wie Heiligengrabe in Brandenburg oder Petersberg in Thüringen bis nach Düsseldorf und weiter nach Kinding im bayrischen Altmühltal. Hinzu kommen Nachrüstungen bestehender Ladesäulen an 25 Standorten (53 Ladepunkte). An den gemeldeten Standorten wurde damit innerhalb von drei Monaten eine HPC-Ladeleistung von über 30.000 kW installiert.

„Bei der Ladeleistung von Fahrzeugen und Ladesäulen gibt es nach wie vor enorme technologische Sprünge“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Konnten die Fahrzeuge bis vor einigen Jahren in der Regel mit maximal 50 kW laden, steigt seit 2019 die Zahl der Fahrzeugmodelle mit einer Ladeleistung ab 100 kW zunehmend an und wir sehen eine Entwicklung hin zu 150 kW. Das ist eine Verdreifachung der Ladeleistung innerhalb weniger Jahre, die während des laufenden Aufbaus der Ladeinfrastruktur berücksichtigt werden muss. Die Ladesäulenbetreiber haben bereits vorausschauend auf die höheren Ladeleistungen der Fahrzeuge reagiert und bauen verstärkt HPC-Schnellladesäulen aus. Das zeigt: Der Markt funktioniert.“

Bedarf für öffentliche Ladepunkte schwer abzuschätzen

Wie viele öffentliche Ladepunkte man im Jahr 2030 tatsächlich braucht, kann laut BDEW heute kaum verlässlich beziffert werden. Der Bedarf wird entscheidend durch die Technologieentwicklung, das Nutzungsverhalten und durch den Hochlauf der E-Fahrzeuge geprägt. „Wir sind daher gut beraten, die Infrastrukturziele dynamisch zu fassen, wie es auch die Nationale Plattform für Elektromobilität getan hat. Es bringt schließlich nichts, Deutschland mit einer Million öffentlicher Ladepunkte zuzupflastern, wenn die Menschen ohnehin meist in der eigenen Garage oder am Arbeitsplatz laden möchten. Und genau dieser Trend ist absehbar“, so Andreae.

Weitere Informationen der Bundesnetzagentur zur Ladeinfrastruktur sind unter diesem Link zu finden.

23.12.2021 | Quelle: Bundesnetzagentur, BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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