Robin Wood fordert EU-Anreize für Energiebereitstellung mit Holzbiomasse zu beenden

Zu sehen ist ein Holzpellet, das ein Mensch zwischen zwei Fingern hält. Robin Wood kritisiert die Energiebereitstellung mit Holzbiomasse.Foto: Jörg Lantelme / stock.adobe.com
Robin Wood fordert, dass weniger Holz zur Energiebereitstellung verfeuert wird.
Robin Wood hat gemeinsam mit der Waldnaturschutzorganisation Fern und 25 weiteren internationalen Umweltorganisationen einen offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck geschickt. Er soll sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, alle Anreize für die Energiebereitstellung mit Holzbiomasse zu streichen.

Derzeit laufen Verhandlungen zum EU-Klimapaket „Fit for 55“ sowie zur Novellierung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) und dem Europäischen Handelssystem ETS. Wie die Politik diese Instrumente gestaltet, beeinflusst entscheidend, ob man künftig noch mehr Holzbiomasse zur Energiebereitstellung Holzbiomasse verfeuert. Die EU hat die Verbrennung von Holzbiomasse zum EU-Ziel im Bereich der erneuerbaren Energien erklärt, obwohl die Abholzung und Verbrennung von Holz immense Emissionen verursacht und die Resilienz der Wälder sowie deren Funktion als Kohlenstoffsenke zerstört.

„Wenn die EU das Verfeuern unserer Wälder als Lösung für die Klimakrise betrachtet und fördert, können wir das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels schon heute abschreiben. Vor der Bundestagswahl hat Habeck gemeinsam mit Fachpolitiker:innen seiner Partei die Verfeuerung von Holz in Kohlekraftwerken ganz richtig als klima- und ressourcenpolitischen Irrsinn bezeichnet. Nun steht er in der Verantwortung, dem Taten folgen zu lassen“, sagt Jana Ballenthien, Waldreferentin von Robin Wood.

Robin Wood: Energiebereitstellung mit Holzbiomasse nicht klimaneutral

Der derzeitige EU-Ansatz, Biomasse als „klimaneutral“ einzustufen, basiert auf der nach Ansicht der Umweltorganisationen irrigen Annahme, dass nachwachsende Wälder alle zuvor durch die Abholzung und Verbrennung verursachten Emissionen wieder aufnehmen, und dass sie dies augenblicklich tun. Tatsächlich könne man zwar Bäume wieder aufforsten, aber keine Wälder. Monokultur-Baumplantagen sind kein Ersatz für struktur- und artenreiche Wälder. Sie scheiden bei der Bindung und Speicherung von Kohlenstoff deutlich schlechter ab und sind eine Katastrophe für die biologische Vielfalt. Zudem dauert es Jahrzehnte bis Jahrhunderte, bis diese Wälder die Mehremissionen wieder aufnehmen – also viel zu lange, um die EU-Klimaziele für 2030 und 2050 zu erreichen.

Selbst das Forschungscenter der Europäischen Kommission (JRC) hat in seinem aktuellen Bericht festgestellt, dass der größte Teil der in der EU verbrannten Holzbiomasse schädlich für das Klima, die biologische Vielfalt oder beides ist. „Holzbiomasse muss von der Liste der förderfähigen Brennstoffe in der RED gestrichen werden“, sagt Martin Pigeon, Wald- und Klima-Kampaigner der europäischen Waldnaturschutzorganisation Fern.

Der Offene Brief an Bundesminister Robert Habeck zum Thema Energiebereitstellung mit Holzbiomasse ist unter diesem Link zu finden.

23.12.2021 | Quelle: Robin Wood | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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