Ampere.cloud-Tochter soll Direktvermarktung für erneuerbare Energien übernehmen

Foto von Photovoltaik-Module mit Münzen - Symbolbild für DirektvermarktungFoto: Swellphotography /stock.adobe.com
Mit Direktvermarktung konnte man im zweiten Halbjahr 2021 viel Geld verdienen.
Mit einem neuen Tochterunternehmen will ampere.cloud künftig seine Direktvermarktungssparte stärken. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf den Kundenstamm seines Energiemanagement-Tools.

Die ampere.cloud GmbH beschreibt ihre Leistung als „Betriebssystem“ für Erneuerbare-Energien-Kraftwerke. Das Angebot für das cloudbasierte Energiemanagement umfasst Hard- und Software – vom Datenlogger bis zum Ticketsystem. Auch Schnittstellen für die Direktvermarktung für erneuerbare Energien sind bereits vorhanden. Dabei ist die hauseigene Lösung cloud.direct nur eine Option. Auch zu „allen üblichen“ anderen Direktvermarktern gibt es Schnittstellen. Neu ist nun das eigene Tochterunternehmen für die Direktvermarktung.

„Mit unserem Betriebssystem für alle Anlagen in den erneuerbaren Energien haben wir uns die perfekte Ausgangsbasis geschaffen, um uns noch tiefer in den Markt einzubringen“, sagt Florian Strunck, CEO von ampere.cloud. Gemeinsam mit Frederik Merz (CBDO) und Erik Nitschke (CTO) hat er ampere.cloud 2019 in Berlin gegründet.

„Wir wollen den Energiemarkt der nahen Zukunft direkt mitgestalten“. Strunck klagt, die Prozesse im Energiehandel seien noch sehr intransparent und „ von quälender Langsamkeit geprägt“. Indem das Unternehmen über die Plattform selbst sehr genaue Daten zu den Anlagen seiner  Kunden erhebe, könne es diese nutzen, um den Strom direkt zu vermarkten. „Das ermöglicht uns, Angebot und Nachfrage optimal zusammen zu bringen“, sagt Strunck.

Direktvermarktung bringt „krasse Zusatzerlöse“

Im zweiten Halbjahr hat Solarstrom an den Strombörsen immer wieder Rekordpreise erzielt. Damit werde die Direktvermarktung selbst für solche Photovoltaik-Anlagen interessant, die vor 2016 in Betrieb gingen und noch gute Einspeisevergütungen aus dem EEG beziehen. Diese können freiwillig in die Direktvermarktung wechseln. Dadurch könnten sie „krasse Zusatzerlöse“ erzielen, so ampere.cloud. Auch die nächsten Jahre seien vielversprechend. „Der Markt für erneuerbare Energien wird weiter stark erwachsen und emanzipiert sich von staatlichen Zuschüssen“, glaubt Strunck. Dieser Meinung seien auch viele andere Experten der Branche.

Tatsächlich fielen die Erlöse 2021 zeitweise so hoch aus, dass Kritiker bereits Windfall-Profits thematisierten. Die EEG-Prämie für die Direktvermarktung für erneuerbare Energien ist nämlich asymetrisch gestaltet. Während Mindereinnahmen im Vergleich zur Einspeisevergütung ausgeglichen werden, können die Anlagenbetreiber Mehreinnahmen behalten. Bereits 2018 schlug daher ein Papier des DIW Berlin einen Übergang zu einer symetrische gleitenden Marktprämie vor.

Ob sich die Direktvermarktung für eine bestimmte Photovoltaik-Anlage lohnt, kann man zum Beispiel mit dem Direktvermarktungsrechner überprüfen.

03.02.2022 | Quelle: ampere.cloud | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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