Ørsted plant schwimmenden Offshore-Windpark vor Schottland

Offshore-Windpark von Orsted im BauFoto: Ørsted
Offshore-Windpark Gode Wind von Ørsted - hier sind die Turbinen noch im Meeresgrund verankert. Vor Schottland sollen sie schwimmen.
Ein Konsortium um das dänischen Offshore-Windenergie-Unternehmen Ørsted hat sich vor Schottlands Nordküste eine Fläche für einen schwimmenden Windpark gesichert.

Ørsted, Falck Renewables und BlueFloat Energy haben dafür eine Optionsvereinbarung mit Crown Estate Scotland (CES) unterzeichnet. Die Vereinbarung wurde im Rahmen der jüngsten ScotWind-Offshore-Windpachtrunde geschlossen. Mit bis zu 1 GW Leistung soll das Projekt der erste große schwimmende Offshore-Windpark von Ørsted weltweit werden. Der Windpark mit dem Namen Stromar soll vor Caithness entstehen, etwa 50 Kilometer östlich von Wick.

Um die Fläche zu sichern, musste das Konsortium eine umfassende Bewerbung einreichen. Darin legten die Firmen dar, wie sie Arbeitskräfte qualifizieren und eine schottische Lieferkette aufbauen wollen. Mit dieser soll Schottland zu einem Zentrum der schwimmenden Offshore-Windenergie werden. Zudem sollen die Gemeinden im Umland von der Windenergie-Nutzung auf See profitieren.

Konsortium bringt Expertise für schwimmende Windparks und Bürgerbeteiligung zusammen

Ørsted hat nach eigenen Angaben mehr Offshore-Windparks weltweit entwickelt und gebaut als jedes andere Unternehmen. BlueFloat Energy ist auf die Entwicklung von schwimmenden Windparks spezialisiert. Auf der Webseite finden sich weitere Projekte vor der Küste Großbritanniens, im Mittelmeer und vor Australien in der Tasmanischen See. Als dritter im Boot bringt Falck Renewables schließlich seine Expertise in der globalen Projektentwicklung und in der Einbindung der Gemeinden in Schottland mit.

Für die Umsetzung holt sich das Konsortium noch weitere Unterstützung. Gemeinsam mit Energy4All, einer Dachorganisation von rund 30 britischen Energiegenossenschaften, wollen sie einen Beteiligungsrahmen für Bürger:innen und Gemeinden entwickeln. Dieser soll auch auf künftige Projekte übertragbar sein. Bei der Qualifizierung von Arbeitskräften soll die Energy Skills Partnership Scotland (ESP) helfen.

„Unsere bestehenden Offshore-Windparks haben die Gebiete, in denen wir tätig sind, verändert – sie haben die lokalen Versorgungsketten gestärkt und den Menschen neue Arbeitsplätze und Qualifikationen verschafft, die sich wirklich auf das Leben der Menschen auswirken“, sagt Duncan Clark, Leiter der Region Großbritannien bei Ørsted.

Gemeinsam mit der Scottish Association for Marine Science (SAMS) untersuchen die Partner nun vor Projektstart mögliche Auswirkungen der schwimmenden Offshore-Windparks auf die Meeresumwelt. Dabei geht es um die Interessen der Fischereiwirtschaft ebenso wie um Fische, Meeressäuger und Seevögel.

Die schwimmenden Offshore-Windparks sollen die Gewinnung von Energie auch bei großen Wassertiefen ermöglichen. Einige Projekte sind bereits in Betrieb. In der Nord- und Ostsee sind bisher fest verankerte Windenergie-Anlagen attraktiver.

28.6.2022 | Quelle: Ørsted | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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