Photovoltaik-Anlage bei Trier: Netzanschluss jenseits der Mosel

Wanderweg an der Mosel - kein leichtes Gelände für einen NetzanschlussFoto: HeinzWaldukat /stock.adobe.com
Unter einem Weinberg und unter der Mosel hindurch führt die Leitung von der PV-Anlage zum Netzanschlusspunkt (Symbolbild).
Aus dem südwestlichen Rheinland-Pfalz meldet die WES Green GmbH die Inbetriebnahme eines ungewöhnlichen Photovoltaik-Projektes in der Nähe der Mosel.

Ein zu aufwändiger Netzanschluss hat schon so manches Photovoltaik-Projekt ausgebremst. Der Solarpark Leiwen-Sonnenberg, nordwestlich von Trier, konnte nun trotz anspruchsvoller Bauarbeiten in Betrieb gehen. Von der geplanten Gesamtleistung von 15 MW sind 11,3 MW mittlerweile am Netz.

Der Netzanschlusspunkt ist fast 3,9 Kilometer entfernt. Er liegt zudem auf der anderen Seite der Mosel, an der Staustufe Detzem-Schleich. Hinzu kommt, dass auch in dem geschützten Weinberg nicht einfach ein Graben ausgehoben werden konnte. Für die Trasse waren daher zwei Spülbohrungen nötig. Eine 200 Meter lange Bohrung führte unter dem Weinberg hindurch. Unter der Mosel waren weitere 270 Meter Bohrstrecke nötig. Auf den Wegen zwischen den Weinbergen wurde die Leitung hingegen in einem Graben verlegt.

Genehmigung für Solarstrom-Trasse zum Netzanschluss aufwändig

Das dazugehörige Genehmigungsverfahren war laut WES Green ebenfalls aufwändig und daher zeitraubend. Die Umsetzung sei hingegen durch die enge Abstimmung mit den Behörden schnell möglich gewesen. Bereits bei der Planung habe man darauf geachtet, den Flurschaden beim Trassenbau so gering wie möglich zu halten.

„Durch eine intensive Abstimmung aller Vorhabenträger und die Unterstützung der betroffenen Gemeinden konnte sichergestellt werden, dass die anspruchsvolle Kabeltrasse parallel zur Inbetriebnahme der PV-Anlage fertiggestellt werden konnte“, sagt Horst Schneider Geschäftsführer der WES Green GmbH

„Die Trassenführungen der Stromkabel wird bei manchen Projekten zunehmend komplizierter. Der Grund dafür ist das nicht ausreichend dimensionierte Stromnetz im Mittelspannungsbereich“, sagt Horst Schneider. So würden die Kabeltrassen zum Netzverknüpfungspunkt immer länger. Das macht den Netzanschluss für Photovoltaik-Anlagen schwerer und treibt die Kosten in die Höhe.

Auch Netzbetreiber wie Mitnetz (Verteilnetz) oder TransnetBW (Übertragungsnetz) finden, dass die Netze dringend ausgebaut werden müssen. Mitnetz beklagt allerdings ein ähnliches Problem wie WES Green: langwierige Genehmigungsverfahren.

25.7.2022 | Quelle: WES Green GmbH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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