Offshore-Windpark Arcadis Ost 1: alle Fundamente installiert

Foto: Deme Group
Die Monopiles sind bis zu 110 Meter lang. Das neue Installationsschiff Orion kann sie dennoch präzise in den Untergrund einbringen.
Noch in diesem Jahr soll vor der Ostsee-Insel Rügen, nordöstlich des Kap-Arkona-Felsens, der Windpark Arcadis Ost 1 mit einer Leistung von 257 MW fertig werden. Die Fundamente sind nun installiert.

Jeweils 9,7 MW Nennleistung haben die 27 Windturbinen von Vestas. Mit der Leistung der Offshore-Windenergie-Anlagen wächst auch die Größe der Fundamente. Die 28 XXL-Monopiles für den Windpark Acardis Ost 1 wiegen jeweils mehr als 2.000 Tonnen. Sie sind bis zu 110 Meter lang und haben einen Durchmesser von 9,5 Metern. Damit sind sie die größten bisher in Europa installierten Monopile-Fundamente. Die Wassertiefen in dem Offshore-Windpark reichen bis zu 45 Meter und auch die Bodenbedingungen sind speziell.

„Nachdem die Monopiles nun allesamt installiert sind, werden wir mit der Installation der sekundären Stahlstrukturen fortfahren, um die Fundamente zu vervollständigen, so dass dann im Herbst die Windenergieanlagen installiert werden können.“ Manfred Dittmer, Country Manager für Deutschland beim Projektentwickler Parkwind. Die Inbetriebnahme des gesamten Windparks soll im ersten Quartal 2023 abgeschlossen werden. Der Netzanschluss ist bereits vorhanden.

Neue Technologien für die Installation der Fundamente von Offshore-Windparks

Bei der Installation der Fundamente kam erstmals das Spezialschiff „Orion“ des Offshore-Installationsspezialisten Deme zum Einsatz. Es besitzt einen 5.000-Tonnen-Kran und ein bewegungskompensierendes Pfahlgreifersystem. Der Pfahlgreifer kann die Monopiles, die während des Transports horizontal an Deck lagern, aufrichten, kontrolliert absenken und präzise in den Boden einzubringen. Zusätzlich hat das Schiff ein dynamisches Positioniersystem (DP3). Durch diese Funktionen bleiben die Monopiles auch bei Wellengang und Schiffsbewegung stabil in ihrer vertikalen Position.

„Dies verschiebt die Grenzen der Offshore-Windindustrie über das aktuell Machbare hinaus“, sagt Hugo Bouvy, geschäftsführender Direktor von DEME Offshore. Das Schiff sei zudem in Rekordzeit in Betrieb genommen worden.

Auch andere neue Werkzeuge waren bei der Installation der Fundamente für den Offshore-Windpark erstmals im Einsatz. Eine automatische Hubtraverse ermöglicht das horizontale Anheben der Monopiles. Ein verstellbares System sorgt für eine bessere Befestigung der Fundamente an Bord. Mit automatisierten Schnellhebewerkzeuge lassen sich manuelle Handhabungen an Deck zu vermeiden. Und mehrere neue Systeme sollen den Lärm beim Rammen der Fundamente mindern.

Im Jahr 2021 gingen in Deutschland keine neuen Offshore-Windparks in Betrieb, nun sind wieder mehrere Projekte im Bau. Die Bundesregierung will den Ausbau der Offshore-Windenergie deutlich beschleunigen.

27.7.2022 | Quelle: Parkwind, Deme | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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