BAFA-Förderung für Holzheizungen: Hauptstadtbüro Bioenergie kritisiert BEG-Novelle

Der Bund hat die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG), mit der er den Ausbau erneuerbarer Wärme im Gebäudesektor vorantreiben will, zum 1. Januar 2023 mit einer BEG-Novelle überarbeitet.Foto: maho / stock.adobe.com
Das Hauptstadtbüro Bioenergie fürchtet, dass es bei Holzheizungen zu einem Förderstopp durch die Hintertür kommt.
Ab Januar gelten neue Bedingungen und Förderhöhen in der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG). Holzheizungen und Biogas in Wärmenetzen werden dadurch schlechter gestellt als bisher.

Der Bund hat die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG), mit der er den Ausbau erneuerbarer Wärme im Gebäudesektor vorantreiben will, zum 1. Januar 2023 überarbeitet. „Mit der vorliegenden Neufassung der BEG rückt das Ziel der Regierungsparteien, den Anteil erneuerbarer Wärme bis 2030 auf 50 Prozent auszubauen, in weite Ferne“, sagt Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie zur vorliegenden BEG-Novelle. „Gerade die Wärmewende im Gebäudebestand ist auf den Ausbau der Bioenergie angewiesen. Holzheizungen sollen jetzt jedoch nur noch mit 10 bis 20 % bezuschusst werden und dies bei deutlich gestiegenen technischen Mindestvoraussetzungen.“ Die Anlagen würden dadurch wesentlich teurer oder seien technisch nicht mehr umzusetzen. Damit führe der Bund quasi ein Förderstopp durch die Hintertüre ein.

Nicht nachvollziehbar ist laut Rostek warum der Bund den Anschluss an ein Gebäudenetz schlechter fördert als an ein Wärmenetz. Hier fände eine Diskriminierung des ländlichen Raumes statt. Hinzu kommt, dass Gebäudenetze nur noch maximal 75 Prozent Biomasse einsetzen dürfen und Biogas überhaupt nicht mehr als erneuerbare Energie zählt. Dies bedeute, dass klassische Gebäudenetze wie von ländlichen Genossenschaften basierend auf regionalen Holzressourcen nicht mehr förderfähig sind. Das gilt auch für den Anschluss an Biogas-Nahwärmenetze.

Die Bioenergieverbände fordern ein Umdenken und Korrekturen der BEG-Novelle. „Um die Wärmewende vollziehen zu können, müssen wir alle Optionen ausschöpfen und dürfen keine Erfüllungsoption durch willkürlich gesetzte Regelungen ausbremsen“, so Rostek. „Das Wärme-Szenario 2045 des BEE zeigt, dass die Wärmewende nur im Zusammenspiel aller erneuerbarer Wärmetechnologien funktioniert – und Bioenergie unverzichtbar ist. Eine Verdopplung der Wärme aus Biomasse wird notwendig sein, um die Ziele der Regierungsparteien für Klimaschutz und erneuerbare Wärme zu erreichen.“

Die Änderungen, die die BEG-Novelle für die BAFA- und KfW-Förderung bedeutet, hat Solarthemen-Chefredakteur Andreas Witt in einem Bericht unter S+ veröffentlicht.

12.12.2022 | Quelle: Hauptstadtbüro Bioenergie | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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