MTU Aero Engines will Geothermie als Prozesswärme nutzen

Geothermie-BohrungFoto: RGtimeline / stock.adobe.com
Bohrung zur Erschließung von Tiefer Geothermie (Symbolbild)
Die MTU Aero Engines AG hat die Daldrup & Söhne AG als Generalunternehmen beauftragt, um den Bohrplatz einzurichten und zwei Bohrungen bis in 3.300 Meter Tiefe durchzuführen.

Den Auftragswert benennt Daldrup & Söhne „im unteren zweistelligen Millionenbereich“. MTU will die Geothermie aus der Tiefe als Prozesswärme und Raumwärme in den Betriebsgebäuden nutzen. Die Erdwärme soll bis zu 88 Prozent der heute eingesetzten fossilen Energie ersetzen. Der Einsatz der Geothermie für die Kälteversorgung wird noch untersucht. Die Bohrung soll sich direkt am Verbrauchsort befinden.

Andreas Tönies, Vorstandsvorsitzender der Daldrup & Söhne AG, misst dem Auftrag große Signalwirkung bei. „MTU hat das Potenzial der Geothermie für die Wärmeversorgung erkannt. Damit geht ein erstes deutsches DAX-Unternehmen mit Hilfe der Geothermie vorausschauend einen wichtigen Schritt zur Dekarbonisierung seiner energieintensiven Produktion. Andere Unternehmen werden diesem Beispiel folgen“, sagt er.

Geothermie bringt für die Industrieunternehmen mehrere Vorteile: Sie ist nahezu CO2-neutral, kontinuierlich verfügbar und hat langfristig kalkulierbare Kosten. Das

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat ein Eckpunktepapiers zur Geothermie und für eine breitere Akzeptanz der Geothermie bei Industrie- und Gewerbeunternehmen veröffentlicht, über das auch Solarserver berichtete. Das Eckpunktepapier sieht unter anderem vor, Proezsswärme aus Geothermie in die Bundesförderung Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) aufzunehmen. Daldrup & Söhne fordert in seiner Pressemitteilung neben einer besseren Förderung auch schnellere Genehmigungsverfahren.

Daldrup & Söhne bietet seit mehr als 75 Jahren Bohr- und Umweltdienstleistungen durch. Das Unternehmen führt auch Arbeiten für den saisonalen Aquifer-Wärmespeicher am Kraftwerk Tiefstack in Hamburg durch. MTU Aero Engines stellt Flugzeugtriebwerke und Gasturbinen her.

Bayern und insbesondere München sind „Hot Spots“ der Geothermie in Deutschland. Laut der TU München könnte die Geothermie bis zu 40 Prozent des Wärmebedarfs in dem Bundesland decken.

09.01.2023 | Quelle: Daldrup & Söhne | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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