Spanien: Solarstrom für 280 MW Wasserstoff-Elektrolyse
Unternehmen aus Spanien planen den Einsatz von Solarstrom, um eine der größten Anlagen zur Elektrolyse von Wasserstoff in Europa zu versorgen. Es geht dabei um eine Kapazität von bis zu 280 Megawatt (MW), die ab 2026 im nordspanischen La Robla entstehen soll. Bis 2020 arbeitete an dem Standort ein Kohlekraftwerk unter Leitung des spanischen Energiekonzerns Naturgy. Der größte nationale Gasanbieter plant nun zusammen mit der Grüngas-Tochter des spanischen Gasnetzbetreibers Enagas die Wende vom Kohle- zum Wasserstoffstandort. Die Kosten für das Projekt bezifferten die Unternehmern auf 485 Millionen Euro.
Der Strom für die Elektrolyse soll von Photovoltaikanlagen aus umliegenden Gemeinden stammen, die über eine Gesamtkapazität von 450 MW verfügen. Ursprünglich war nur eine Elektrolysekapazität von 60 MW geplant gewesen. Weil aber zum einen industrielle Abnehmer aus der Region Interesse an dem grünen Gas haben und Spanien zum anderen Wasserstoff aus Solarstrom exportieren will, soll die Kapazität nun auf 280 MW ansteigen.
Spanien, Portugal, Frankreich und Deutschland hatten sich vor kurzem darauf verständigt, mit dem Projekt H2Med die Voraussetzung zu schaffen, Wasserstoff von der iberischen Halbinsel in den Norden zu transportieren. Die Pipeline würde etwa 100 Kilometer südlich von La Robla verlaufen.
Zu den Kunden, die den Wasserstoff vor Ort abnehmen wollen, zählt die Zementindustrie. Außerdem soll das Gas in den Transportsektor vor Ort fließen. Zur Finanzierung des Vorhabens wollen die Unternehmen ferner auf europäische Fördermittel rund um grünen Wasserstoff zugreifen.
22.2.2023 | Autor: Oliver Ristau
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