Österreichs Steiermark weist Flächen für PV aus

Grafik zeigt den Stand des PV-Ausbaus in den Bundesländern Österreichs und den Abstand zum Ziel für 2030.Grafik: PV Austria
In den Bundesländern Österreichs ist noch viel Luft nach oben beim Ausbau der Photovoltaik
Die Bundesländer in Österreich müssen Zonen für die Photovoltaik ausweisen. Für die Steiermark kritisiert PV Austria die Pläne.

In Österreich hat nach dem Burgenland und Niederösterreich nun auch die Steiermark Zonen für die Installation von PV-Freiflächen ausgewiesen. Der nationale PV-Verband PV Austria kritisiert die Maßnahme in dem Entwurf des PV-Sachprogramms der Steiermark als unzureichend. Der Entwurf sehe vor, 825 Hektar auf 34 steirische Gemeinden zu verteilen. Ausgeschlossen von jeglicher PV-Nutzung seien damit unter anderem Landwirtschaftliche Vorrangflächen mit hoher Bodenqualität, Schutzgebiete oder Waldflächen und somit 75 % der Landesfläche der Steiermark.

„Mit diesem Entwicklungsprogramm werden die vom Land selbst gesteckten PV-Ausbauziele von 2,8 GWp bis 2030 weit verfehlt“, kommentieren Herbert Paierl und Vera Immitzer, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführerin des Bundesverbands Photovoltaic Austria. Denn nur ein Teil der geplanten Flächen lasse sich tatsächlich nutzen. Die daraus folgende Abwälzung der Freiflächenabwicklung auf die Gemeinden sei weder verträglich noch realistisch.

Denn die 286 steirischen Gemeinden müssten den verbleibenden Löwenanteil, nämlich unabhängig von der Zonierung durch das Land, weitere 1.600 ha, prüfen und widmen. Das sei ein Plan, der in der Praxis nicht umsetzbar sei. Stattdessen müsste das Land Steiermark seine Rolle als überörtlicher Ermöglicher zur Produktion von heimischem, sauberem und leistbarem Strom einnehmen und mit 2.100 ha mehr als doppelt soviel Fläche wie im Entwurf geplant ausweisen. Kritisch sei ferner, dass Gemeinden in der Ausweisung von PV-Flächen stark eingeschränkt und
damit benachteiligt werden, da für sie nur gewisse Standorte nutzbar sein sollen.

Weitere erhebliche Kritikpunkte ergäben sich aus der Unverständlichkeit, dass etwa die Weststeiermark trotz guter Netzinfrastruktur keine Vorrangzonen aufweise sowie der starke Fokus auf überwiegend nebelige Tallagen anstatt sonniger Hanglagen. Ein Vergleich: Das kleine Nachbarbundesland Burgenland habe bereits beinahe drei Mal so viel Fläche für PV-Anlagen ausgewiesen und sich zudem deutlich zum PV-Ausbau bekannt.

17.3.2023 | Quelle: PV Austria | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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