Juwi will größten Windpark in Nordrhein-Westfalen bauen

Windenergie im Wald, im Forst,Foto: stock.adobe.com / pedrosala
Die Nutzung der Windenergie zumindest in bewirtschafteten Forsten könnte große Flächenpotenziale erschließen.
Im Herdringer Forst zwischen Möhnesee (Kreis Soest) und Arnsberg (Hochsauerlandkreis) sollen Windturbinen ab Ende 2028 Windstrom für Region Arnsberg produzieren.

Darauf haben sich die Kulturstiftung Schloss Herdringen als Flächeneigentümerin und der Projektentwickler Juwi geeinigt. Beide Parteien unterzeichneten einen entsprechenden Gestattungsvertrag. Der Windpark soll mit bis zu 35 Anlagen und bis zu 262,5 MW der größte in Nordrhein-Westfalen werden.

Vorwiegend will Juwi ihn auf den bereits bestehenden Kalamitätsflächen bauen. Diese sollen gemäß Ergänzungserlass des Landesentwicklungsprogramms (LEP) Nordrhein-Westfalen ausdrücklich für die Erzeugung von Windstrom genutzt werden sollen. Die nötigen Fachgutachten will Juwi in den kommenden zwei Jahren einholen und die Antragsunterlagen zusammenstellen. Läuft alles nach Plan, könnte der Bau des Windparks Mitte 2027 beginnen.

Mega-Windpark soll Klimaneutralität voranbringen

„Die Einnahmen aus der Windenergie werden uns helfen, die durch Klimawandel und Borkenkäferbefall zerstörten Forstflächen mit standortgerechten und klimaresistenten Bäumen aufzuforsten“, sagt Bernd Schmidt-Nagel, Direktor der Kulturstiftung Schloss Herdringen. Dadurch würde man langfristige Perspektiven für die heimische Forstwirtschaft, den Artenschutz und den Tourismus sichern.

Auch angrenzenden Gemeinden Arnsberg, Möhnesee und Ense würden von dem Vorhaben unmittelbar finanziell profitieren, heißt es in der Pressemitteilung von Juwi. Über die Dauer von 20 Jahren würden sie eine Kommunalabgabe in Höhe von 0,2/ kWh Windstrom erhalten. Zudem sollen sich auch Bürger:innen an dem Projekt finanziell beteiligen können. Dafür seien ein festverzinster Windsparbrief und ein lokaler Stromtarif angedacht.

Ralf Paul Bittner, Bürgermeister der Stadt Arnsberg, sieht in dem Projekt eine Chance für die Stadt und die Region, der Klimaneutralität einen großen Schritt näher zu kommen. Das Projekt sei nachhaltig, da die Menschen in den beteiligten Städten in mehrerlei Hinsicht profitieren könnten.

Juwi hat eine Projekthomepage eingerichtet, auf der kontinuierlich über den Fortschritt berichtet werden soll.

Die Zahl der Windpark-Genehmigungen ist in Nordrhein-Westfalen zuletzt deutlich gestiegen. Bisher liegt das Bundesland hinter seinen Ausbauzielen zurück.

8.5.2023 | Quelle: Juwi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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