Solarpark-Revamping: neue Module, alte Vergütung

Zwei Männer mit einem Paket Solarmodule neben einem Freiflächen-Montagegestell im Solarpark - Symbolbild für RevampingFoto: Juwi
Wäre es Revamping, sähe es ähnlich aus: Bau des Solarpark Seckach.
Wer nach etwa zwölf Jahren die Module im Solarpark tauscht, kann für die ursprüngliche Nennleistung weiterhin die volle EEG-Vergütung erhalten.

Über die Jahre verlieren Photovoltaik-Module durch Degradation an Leistung. Laut Juwi macht dies 0,5 bis 1 Prozent jährlich aus. Nach zehn Jahren Betriebsdauer könne es daher vorkommen, dass die Nennleistung eines Solarparks nur noch bei 90 Prozent liege. Da das neue EEG nun den Tausch von Modulen erlaube, ohne den ursprünglichen Anspruch auf die Einspeisevergütung zu verlieren, gebe es neue Möglichkeiten. Den Begriff Revamping gibt es im EEG allerdings nicht. Juwi, mittlerweile Teil des MVV-Konzerns, bietet für das Solarpark-Revamping entsprechende Dienstleistungen an und erläutert in einer Pressemitteilung die Optionen.

„Spätestens nach zwölf Betriebsjahren wird das Revamping für Betreiber interessant, unter Umständen auch schon früher.“ erklärt Andreas Hönig, der bei Juwi den O&M-Vertrieb leitet.

Technisch gesehen sei der Modultausch nicht neu, erklärt Hönig. „Bislang ging es allerdings vorwiegend um Garantiefälle, bei denen defekte oder leistungsschwache Module ausgetauscht wurden, und in einigen Fällen auch darum, gestohlene Module zu ersetzen“. In den vergangenen sechs Jahren hat allein Juwi in 13 Solarparks etwa 600.000 Module ausgetauscht. Das entspricht einer Leistung von rund 78 MW.

Mit Solarpark-Revamping Strom auf der gleichen Fläche erzeugen

Beim Revamping geht es hingegen mehr oder weniger um den gesamten Park. Juwi nennt drei Optionen für den Umfang des Modultauschs.

Revamping light: Sämtliche alten Module werden durch neue ersetzt. Es werden so viele neue Module installiert, dass die Nennleistung wieder erreicht wird, für die die bestehende EEG-Vergütung gilt. Das bedeutet auch: ein Teil der Tische bleibt leer, da die neuen Module höhere Leistungen haben.

Revamping medium: Auch hier werden sämtliche Altmodule abgebaut. Allerdings werden alle Gestelle wieder mit neuen Solarmodulen bestückt. Die Leistung des Parks, die über die ursprüngliche Nennleistung hinaus geht, muss dann außerhalb des EEG entweder über ein PPA oder direkt über die Strombörse vermarktet werden.

Revamping heavy: Bei dieser Form des Revampings werden nicht nur die Module, sondern auch die Montagesysteme getauscht. Trotzdem bleibt der Anspruch auf die ursprüngliche EEG-Vergütung für die einstigen Nennleistung bestehen. Auch hier gilt, dass zusätzliche Strommengen separat zu vermarkten sind.

Für die Mainzer Erneuerbare Energien GmbH hat Juwi bereits die Module in den Solarparks in Jocksdorf in Brandenburg sowie in Wulfen und Calvörde in Sachsen-Anhalt in großem Stil getauscht und die Parks wieder auf Ihre ursprüngliche Nennleistung gebracht.Zusammen wurde eine Leistung von 7,7 MW getauscht. Was mit den demontierten Modulen geschieht, erwähnt Juwi nicht in der Pressemitteilung.

7.6.2023 | Quelle: Juwi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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