Umfrage: Bevölkerung für Förderung deutscher Solarfabriken

Grafik zeigt Verteilung der Antworten auf die Frage, ob Bundesregierung Solarproduktion in Deutschland fördern soll.Grafik: BSW
Klares Votum: die Bundesregierung soll Solarfabriken in Deutschland zeitlich begrenzt fördern.
Die Menschen in Deutschland befürworten einer Umfrage zufolge eine zeitlich begrenzte Förderung der Solarproduktion in Deutschland. Der BSW fordert von der Bundesregierung, umgehend tätig zu werden.

Laut einer Umfrage eines Meinungsforschungsinstituts sind rund zwei Drittel der deutschen Bevölkerung für eine zeitlich begrenze Förderung der PV-Produktion und damit von Solarfabriken in Deutschland. Die Repräsentativbefragung hat das Unternehmen YouGov im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) durchgeführt. Demnach sagten 66 Prozent, sie seien dafür oder eher dafür, die heimische PV-Branche zu unterstützen. Die Frage lautete: „Beim Ausbau der Solarenergie ist Deutschland sehr stark auf Importe aus Asien angewiesen. Sollte die Bundesregierung den Absatz von Solarmodulen aus heimischen Solarfabriken für einen begrenten Zeitraum gezielt fördern, um diese wettbewerbsfähig und Europa unabhängiger zu machen?“

Der BSW-Solar appelliert an die Bundesregierung, in diesem Sinne umgehend aktiv zu werden. Andernfalls dürften bei weiteren Solarmodul-Fabriken in Deutschland noch in diesem Jahr die Lichter ausgehen. Damit wäre zugleich die Chance für eine Renaissance der Solarindustrie in Deutschland vergeben, so der Branchenverband. Am Morgen hatte Meyer Burger vermeldet, wegen hoher Verluste und Dumpingmodulen aus Asien die Modulproduktion in Freiberg schließen zu wollen. Lediglich die Einführung eines Resilienzbonus‘ für die europäische Industrie könnte das noch verhindern.

Die Bundesregierung und auch die EU-Kommission hatten sich bereits vor Monaten zum Ziel gesetzt, EE-Produzenten stärker zu unterstützen, um die hohe Importabhängigkeit insbesondere bei der Produktion von Solarmodulen und ihren Vorprodukten zu reduzieren. Während andere Länder wie die USA und China die Ansiedlung und Skalierung von Solar-Giga-Fabriken stark fördern, lassen konkrete Maßnahmen der Bundesregierung weiter auf sich warten. Zwar boomt die Nachfrage nach Photovoltaik, immer weniger Solarmodule kommen aber aus europäischer Fertigung.

Sparzwänge kein Grund auf Förderung zu verzichten

„Aktuellen Sparzwänge taugen nicht als Rechtfertigung für weitere politische Verzögerungen. Bereits im August 2023 wurden von der Ampel-Koalition mit dem Gesetzesentwurf zum „Solarpaket I“ eine Reihe sinnvoller Maßnahmen zum Bürokratieabbau geplant, die zu jährlichen Einsparungen an Haushaltsmitteln im mehrstelligen Millionenbereich führen würden.  Diese müssen vom Deutschen Bundestag nun schnell umgesetzt werden. Mit den so erzielten Einsparungen ließen sich die vorübergehenden Mehrkosten von Solarprodukten aus europäischer Fertigung mit Hilfe sogenannter „Resilienz-Boni“ im Erneuerbar-Energien-Gesetz (EEG) weitgehend kompensieren“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. 

Der Verband und auch Wissenschaftler legten der Politik bereits im letzten Jahr einen entsprechenden konkreten Vorschlag vor. Dieser zeige, wie sich im Rahmen des Solarpaketes I eine Anschubfinanzierung zur Herstellung einer internationalen Wettbewerbsfähigkeit heimischer Solarfabriken umsetzen lasse. Die Einführung von Importbeschränkungen oder Zöllen lehnt die Solarwirtschaft hingegen entschieden ab. Sie hätten schon einmal als unwirksam erwiesen.

Quelle: BSW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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