Algenzucht im Offshore-Windpark Kriegers Flak

Im Bild ein Foto des Offshore-Windpark Kriegers Flak und ein Foto von der Algenaussaat für die Algenzucht.Fotos: T. Boderskov
Algenaussaat im Herbst 2023 im Offshore-Windpark Kriegers Flak
Im Projekt Win@sea erproben Wissenschaftler:innen die Algenzucht, und das Ausbringen von Miesmuscheln im Offshore-Windpark. Zudem untersuchen sie, welche Effekte der Offshore-Windpark auf den Kabeljaubestand haben kann.

Moderne Offshore-Windparks erstrecken sich auf Flächen von gut und gerne 100 Quadratkilometern. Sie haben das Potenzial, durch gezielte Ansiedelung von Pflanzen und Meerestieren die maritime Biodiversität zu erhöhen. Im Projekt Win@sea in Skandinaviens größtem Offshore-Windpark Kriegers Flak, der in der dänischen Ostsee liegt und den Vattenfall betreibt, erproben Wissenschaftler:innen die Algenzucht. Im Fokus des Projekts stehen neben der Algenzucht auch das Ausbringen von Miesmuscheln sowie eine vertiefte Untersuchung, welche Effekte der Offshore-Windpark auf den Kabeljaubestand haben kann.

„Es wird ein aufregendes Jahr für uns werden. Einer der großen Meilensteine wird die erste Ernte von Algen für die Nahrungsmittelproduktion aus dem Offshore-Windpark im späten Frühjahr sein“, sagt Projektleiterin Annette Bruhn von der Fakultät für Ökowissenschaften an der Universität Aarhus. „Wir arbeiten daran, an ein und demselben Ort sowohl fossilfreie Energie zu erzeugen als auch nachhaltige Nahrungsmittel aus dem Meer zu gewinnen und gleichzeitig Daten für das Umwelt-Monitoring am Standort zu gewinnen.“

Algenzucht im Offshore-Windpark bereits gestartet

Die Algenzucht hat bereits im vergangenen Jahr begonnen. Neben der Algenzucht ist in diesem Jahr geplant, Leinen für die Muschelzucht auszulegen. Dabei efrolgt die Zucht der Algen und Miesmuscheln jeweils in den Arealen zwischen den Windturbinen. Zusätzlich gilt das Interesse der Forschenden auch den Bereichen rund um die Turbinenfundamente auf dem Meeresboden. Denn rund um die Fundamente sind Felsbrocken ausgelegt, die den so genannten Kolkschutz für die Turbinen bilden. Die Forschenden von Win@sea werden untersuchen, welche Auswirkungen diese künstlich angelegten Riffe auf die biologische Vielfalt des Gebiets, insbesondere auf den Kabeljaubestand, haben.

Nach der ersten Ernte wird zunächst die Qualität der Algen mit Blick auf ihre Verwendung als Nahrungsmittel analysiert. Wenn alles in Ordnung ist, werden die Algen anschließend in der Win@sea-Familienkochschule zur Zubereitung von Algennudeln und anderen Speisen verwendet. In diesem Jahr ist zudem geplant, dass sich nach den Sommerferien die Forschenden gemeinsam mit  einigen Freizeitfischern zum Offshore-Windpark aufmachen und dort einen Teil der Kabeljaubestände in der Umgebung des Windparks zählen, messen und wiegen. Die EU fördert Projekte wie Win@sea, das federführend von der Uni Aarhus gesteuert wird.

Quelle: Vattenfall | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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