Netzanschlussgipfel: Habeck diskutiert mit Branche Beschleunigung von Netzanschlüssen

Im Bild farbige Strichmännchen an einem Tisch als Symbol für den Netzanschlussgipfel.Grafik: snyGGG / stock.adobe.com
Der Fokus-Agenda-Prozess soll die verschiedenen Dimensionen und Maßnahmen für eine Beschleunigung bei Netzanschlüssen auffächern.
Die Netzbetreiber sind derzeit mit einer sprunghaften Zunahme von Netzanschlussbegehren konfrontiert. Allein die Netzanschlüsse von Erneuerbaren-Energien-Anlagen sind von April letzten Jahres von 2,5 Millionen auf heute 3,66 Millionen gestiegen. Daher will das BMWK eine Beschleunigung von Netzanschlüssen erreichen.

Im Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) findet ein Netzanschlussgipfel statt. Bundeswirtschaftsminister Habeck hatte die Branche zum Austausch zur Fokus-Agenda eingeladen, die die verschiedenen Dimensionen und Maßnahmen für eine Beschleunigung bei Netzanschlüssen auffächert. „Die Netzbetreiber leisten gerade unglaublich viel bei den Netzanschlüssen. Sie bewältigen die sprunghafte Zunahme von Netzanschlussbegehren mit erheblichem Einsatz und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende. Allein die Netzanschlüsse von Erneuerbaren-Energien-Anlagen sind von April letzten Jahres von 2,5 Millionen auf heute 3,66 Millionen gestiegen“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Ein Anstieg um 45 Prozent, der aus dem Stand bewältigt werden musste.“

Hinzu kämen die gestiegenen Netzanschlussbegehren auf Verbrauchsseite, etwa von Rechenzentren, Wärmepumpen und Wallboxen. Diese Entwicklung wird weiter an Fahrt gewinnen und das müssen die Netzbetreiber bewältigen. Die Branche hat laut BDEW bereits zahlreiche Vereinfachungen umgesetzt, beispielsweise durch die Einführung von Digitalplattformen und einheitlichen Prozessen für Netzanschlussbegehren. Dennoch kommt es aktuell zu langen Wartezeiten, etwa beim Anschluss von Photovoltaik-Anlagen.

Netzanschlussgipfel soll Anstoß für praxistaugliche Konzepte geben

Um die bevorstehende Welle weiterer Anschlussbegehren in den nächsten Jahren noch besser bewältigen zu können, braucht es nach Ansicht des BDEW weitere Vereinfachungen und Standardisierungen. Der vom Bundeswirtschaftsministerium angestoßene Fokus-Agenda-Prozess sei der richtige Weg, um zu praxistauglichen und effizienten Konzepten zu kommen. Insbesondere die Unterscheidung zwischen Massenprozessen und Projektgeschäft ist hier entscheidend: Während die zahlreichen kleineren Anschlussbegehren effizient zu standardisieren sind, brauchen die Unternehmen für Projekte ab der Mittelspannungsebene deutlich mehr Zeit für eine individuelle Bearbeitung.

„Neben der Standardisierung und Vereinfachung ist auch der Bürokratieabbau ein wichtiger Hebel, um Ressourcen für Netzanschlussbegehren freizuhalten. Um es klar zu sagen: Die Netzbetreiber könnten deutlich schneller die Netzanschlussbegehren abarbeiten, wenn ihre Ressourcen nicht durch weitere Administrationsanforderungen, die nicht den Netzbetrieb betreffen, etwa in Form verzichtbarer Melde- und Berichtspflichten gebunden wären“, so Andreae. Auch die schnellere regulatorische Anerkennung von erhöhten operativen Kosten würde den Netzbetreibern helfen. Überdies gebe es weitere Stellschrauben in den Rahmenbedingungen ⎼ von einem einheitlichen Schwellenwert von 30 kW für Erneuerbare-Anlagen im EEG bis hin zu einer Neukonzeption des Netzanschlussbegehrens.

Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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