Mini-Windkraftanlage soll Straßenlaterne versorgen

Junge Frau mit schraubenförmigem Rotor mit senkrechter Achse.Foto: Jugend forscht
Den Rotor für die Mini-Windkraftanlage hat Anne Marie Bobes bereits im Windkanal getestet.
Neben vielen Industrie-Trends gibt es auf der Hannover Messe auch eine Erfindung aus dem Wettbewerb „Jugend forscht“ zu sehen: eine Kleinwindkraftanlage im 3-D-Druck.

Steigende Strompreise machen auch Kommunen zu schaffen, manche müssen sogar ihre Straßenbeleuchtung einschränken. Und wenn abgelegene Wege beleuchtet werden sollen, ist nicht immer ein Stromanschluss vorhanden. Straßenlaternen mit Solarmodulen gibt es daher bereits. Die Nachwuchsforscherin Anne Marie Bobes (17) aus Seehausen hat eine Mini-Windkraftanlage entwickelt, die eine Straßenlaterne mit Strom versorgen soll.

Um herauszufinden, welche Art von Windturbine sich dafür eignet, stellte Bobes im 3-D-Druck 24 Varianten der schraubenförmigen Rotoren her. Anschließend testete sie die Prototypen in mehreren Versuchsständen, darunter ein Windkanal der Universität Magdeburg. Die Ergebnisse waren so überzeugend, dass Windenergiefirmen, Stiftungen und Städte ihres Landkreises ihr Fördergelder zur Verfügung stellten, um eine prototypische Anlage in Feldversuchen zu erproben.

Für ihr Projekt erhielt die Schülerin beim Jugend forscht Bundesfinale 2023 den Bundessieg im Fachgebiet Physik. In diesem Jahr machte Bobes ihr Abitur am Markgraf-Albrecht-Gymnasium in Osterburg. Im Anschluss plane sie, an der Technischen Universität Dresden Maschinenbau zu studieren. Von der Hannover Messe erhofft sie sich nicht nur mehr Bekanntheit, sondern auch Rückmeldungen für ihr Konzept. „Ich freue mich sehr, meine Entwicklung einem internationalen Messepublikum und Fachleuten aus aller Welt vorstellen zu können, um mein Turbinenkonzept dann anschließend mit einem breit gefächerten Expertise-Input aus Industrie und Forschung zu realisieren“, sagt sie. Zu sehen gibt es das Mini-Windrad am Stand des Bundesforschungsministeriums. „Die Teilnahme an der Hannover Messe ist seit Jahren ein fester Bestandteil unserer Förderaktivitäten für Jugend forscht Alumni“, sagt Katarina Keck, Geschäftsführende Vorständin der Stiftung Jugend forscht.

Kleinwindkraftanlagen, die sich auch auf oder an Gebäuden installieren lassen, wecken immer wieder die Kreativität von Firmen und Forschenden. Welche Anlagen in der Praxis empfehlenswert sind, hat das Kleinwindkraftportal analysiert.

Quelle: Stiftung Jugend forscht | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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