Teningen erweitert Wärmenetz mit Pelletkessel

Männer und Frauen mit Spaten vor einem Haufen Sand - symbolischern Spatenstich für Ausbau von Wärmenetz mit Pelletkessel.Foto: Endura Kommunal
Spatenstich in Teningen.
Die Kommune Teningen in Südbaden erweitert ihr Wärmenetz um rund 100 neue Anschlüsse. Die zusätzliche Wärme soll aus einem Holzpelletkessel stammen.

Am gestrigen Montag erfolgte der Spatenstich für den vierten Bauabschnitt des Wärmenetzes in Teningen. „Mit der einzigen kommunalen Nahwärmegesellschaft in der Region sind wir Pioniere bei der Energiewende. Damit haben wir 2014 einen großen Weitblick gezeigt“, sagt Heinz-Rudolf Hagenacker. Die Nahwärmeversorgung Teningen (NWT) ist ein kommunales Unternehmen, das Wärmenetze in Teningen-Oberdorf, Heimbach und Köndringen betreibt. Die Gemeinde Teningen (12.000 Einwohner) hält 75,1 % der Anteile. Die übrigen 24,9 % gehören Endura, einer regionalen Beteiligungsgesellschaft auf Freiburg.

Die Wärmeerzeugung basiert bisher auf einem Holzhackschnitzelkessel sowie der Nutzung von Abwärme aus einem mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerk. Drei Pufferspeicher mit insgesamt 54 m3 Fassungsvermögen speichern Wärme. Abnehmer sind Haushaltskunden und ein Freibad. Derzeit liege der Anteil der erneuerbaren Energien inklusive der Abwärme im Wärmenetz bei 84 Prozent. Im Landesdurchschnitt seien es nur 16 Prozent, so die Nahwärmeversorgung Teningen.

Die Nahwärmeversorgung Teningen hatte am 26. Februar die Finanzierung des vierten Bauabschnittes abgeschlossen und die Bauleistungen vergeben. Bis Ende des Jahres sollen rund hundert weitere Haushalte an das Wärmenetz angeschlossen werden. Sie befinden sich im Quartier Oberdorf sowie im Neubaugebiet Gereut. Dafür sind 3,4 neue Trassenkilometer nötig. Insgesamt sollen nach der Erweiterung rund 350 Haushalte im Ort das Wärmenetz nutzen. Die zusätzliche Energie für das Wärmenetz soll aus einem Pelletkessel mit einer Leistung von 700 kW stammen.

Von 2025 bis 2027 will der Wärmenetzbetreiber einen Transformationsplan für die weitere Dekarbonisierung umsetzen. „Für die Zukunft werden unterschiedliche zusätzliche Erzeugeroptionen geprüft. Vorstellbar wäre ein Ausbau der Abwärmenutzung, eine Grundwasserwärmepumpe oder eine Solarthermieanlage um klimaneutral Wärme zu erzeugen“, sagt Daniel Krauß, Betriebsleiter bei der Nahwärmeversorgung Teningen. Die Machbarkeitsstudie für die Erweiterung hatte NWT bereits im Februar angekündigt.

Das Fernwärmenetz in Teningen ist seit der Gründung der Gesellschaft im Jahr 2014 mehrfach gewachsen. Der erste Abschnitt entstand 2015 im Quartier Oberdorf, 2018 folgte dort der zweite Bauabschnitt. Im Jahr 2019 kam ein zweites Wärmenetz im Ortsteil Heimbach hinzu, ab 2020 der dritte Bauabschnitt im Oberdorf. In den Jahren 2022 und 2023 wurde ein drittes Wärmenetz im Ortsteil Köndringen gebaut.

Im Vollkostenvergleich könne sich die Fernwärme mit Wärmepumpen und Pelletkesseln messen, so der Betreiber. Ein Grund dafür sei, dass es sich in öffentlicher Hand befinde. „Die Gemeinde Teningen als Hauptgesellschafterin der NWT garantiert die Versorgungssicherheit und faire Preise. Als kommunale Gesellschaft ist uns eine bezahlbare ökologische Energieversorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger wichtiger als Gewinnmaximierung.“ sagt Bürgermeister Hagenacker.

Quelle: NWT | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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