Ausschreibung für Wind und Innovation deutlich überzeichnet

Die Bundesnetzagentur hat die Zuschläge der Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land und der Innovationsausschreibung vom 1. Mai 2025 veröffentlicht. „Die Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land ist nach wie vor von einer hohen Beteiligung geprägt. Damit einher gehen weiter sinkende Zuschlagswerte“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. „Die letzte Innovationsausschreibungsrunde stellt einen Rekord auf: Das Gebotsvolumen lag erstmals über 2 GW. Das zeigt, dass das Interesse an den unterschiedlichen Formen erneuerbarer Erzeugung auf dem Markt ungebrochen hoch ist.“
Hohe Beteiligung an Ausschreibung für Windenergieanlagen im Mai 2025
Bei einer ausgeschriebenen Menge von 3.443 Megawatt (MW) haben Bieter 568 Gebote mit einer Gebotsmenge von 4.972 MW eingereicht. Im Ergebnis konnten 372 Gebote mit einer Zuschlagsmenge von 3.447 MW einen Zuschlag erlangen. 15 Gebote musste die Bundesnetzagentur vom Verfahren ausschließen.
“In den ersten beiden Ausschreibungsrunden dieses Jahres wurden bereits mehr als 7.540 MW bezuschlagt. Damit hat 2025 schon nach sechs Monaten den Vorjahresrekord von 10.996 MW an Zuschlägen fast eingestellt. Durch die vierte Überzeichnung in Folge ist auch klar, dass das Volumen der kommenden Runde nicht gekürzt wird. Wenn sich diese Entwicklung so fortsetzt, sind bis zum Ende des Jahres Zuschläge in Höhe von rund 14.400 MW möglich. Ausreichend Genehmigungen sind vorhanden”, sagt Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie (BWE). Kritisch sieht der BWE die erneute lange Bearbeitungszeit der Ausschreibung. Heidebroek: “Wie bereits bei der letzten Ausschreibungsrunde hat es auch dieses Mal rund zwei Monate gedauert, bis die Bundesnetzagentur die Ergebnisse bekannt gegeben hat. Dies führt zu vermeidbaren Verzögerungen des Ausbaus. Wir haben bereits mehrfach betont, dass die Bundesnetzagentur hier dringend schneller werden muss.”
Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Werte liegen zwischen 6,47 ct/kWh und 6,94 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert sinkt gegenüber der Vorrunde weiter und liegt nun mit 6,83 ct/kWh deutlich unterhalb des Höchstwerts (7,35 ct/kWh). Die regionale Verteilung zeigt, dass die größten Zuschlags-Volumina auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (1.002 MW, 126 Zuschläge), Niedersachsen (960 MW, 88 Zuschläge) und Hessen (379 MW, 39 Zuschläge) entfielen.
Rekordüberzeichnung bei der Innovationsausschreibung
In den Innovationsausschreibungen kann man nur Gebote für Kombinationen mehrerer Anlagen verschiedener erneuerbarer Energien oder Erneuerbare-Energien-Anlagen mit Speichern abgeben. Die ausgeschriebene Menge umfasste ein Volumen von 486 MW. Es gingen 158 Gebote mit einer Gebotsmenge von 2.020 MW ein. Hiervon konnte die Bundesnetzagentur 29 Geboten den Zuschlag erteilen. Die Zuschlagsmenge belief sich auf 488 MW. Sämtliche Gebote bezogen sich auf Anlagenkombinationen von Photovoltaik-Anlagen und Speichern. 56 Gebote hat die Behörde in dieser Runde vom Verfahren ausgeschlossen.
Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 5,00 ct/kWh bis 6,39 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert entspricht 6,15 ct/kWh und liegt sowohl deutlich unter dem Höchstwert von 9,00 ct/kWh als auch unter dem Wert der Vorrunde von 7,09 ct/kWh.
Die größten Zuschlags-Volumina entfielen auf Gebote für Standorte in Bayern (137 MW, 12 Zuschläge), gefolgt von bezuschlagtem Volumen für Standorte in Sachsen-Anhalt (124 MW, fünf Zuschläge) und Niedersachsen (49 MW, zwei Zuschläge).
Die nächste Ausschreibungsrunde für Windenergieanlagen an Land findet am 1. August 2025 statt. Die nächste Innovationsausschreibung führt die Bundesnetzagentur am 1. September 2025 durch.
Hinweis: Das Statement vom Bundesverband Windenergie wurde dem Text nachträglich hinzugefügt.
Quelle: Bundesnetzagentur, BWE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH