Bayernwerk und MaxSolar starten Speicher-Pilotprojekt

Foto: MaxSolar
Vertragsunterzeichnung Bayernwerk Netze und MaxSolar, von links: Stefan Schmidlkofer (Director BESS, MaxSolar GmbH), Christoph Strasser (Geschäftsführer, MaxSolar GmbH), Dr. Nick Seeger (Geschäftsführer, Bayernwerk Netz GmbH) und Philipp Bühner (Projektleiter netzdienliche Speicher, Bayernwerk Netz GmbH)
Die Bayernwerk Netz GmbH und MaxSolar unterzeichneten einen Vertrag für einen netzdienlichen Speicher in Wutzldorf im Landkreis Cham. Das Projekt markiert den Start eines innovativen Prototyps zur Verbesserung der Energienetze in Deutschland.

Bayernwerk Netz GmbH setzt als erste Verteilnetzbetreiber:in in Deutschland auf netzdienliche Speicherlösungen

Als erste Verteilnetzbetreiber:in in Deutschland wird die zum E.ON-Konzern gehörende Bayernwerk Netz GmbH einen netzdienlichen Speicher anschließen. Nach Abstimmung mit der Bundesnetzagentur sowie dem anschließenden Ausschreibungsverfahren unter mehr als 100 Bieter:innen wurde der Traunsteiner MaxSolar GmbH der Zuschlag erteilt. Der damit verbundene Dienstleistungsvertrag wurde jetzt durch die beiden Partner:innen in München unterzeichnet.

„Mit der neu entwickelten Logik des netzdienlichen Speichers maximieren wir den volkswirtschaftlichen Nutzen sowohl aus Strommarkt- als auch Stromnetzperspektive für unsere Netzkunden. So läuten wir eine neue Phase der Integration von Großbatterien ins Stromversorgungssystem ein“, sagt Dr. Nick Seeger, Geschäftsführer der Bayernwerk Netz.

Großbatterie in Wutzldorf: Innovation für eine nachhaltige und stabile Energieversorgung

MaxSolar will künftig die 5 Megawatt starke Großbatterie mit einer Kapazität von 25 Megawattstunden betreiben. Ziel ist es, durch tages- und jahreszeitliche Vorgaben Netzengpässe zu entlasten. Dies bedeutet zu Zeiten mit hoher Solarerzeugung den Speicher zu laden. Umgekehrt bei hohen Bezugsleistungen den Strom in das Netz des Bayernwerks zu entladen.

MaxSolar ist im Gespräch mit der Gemeinde Wutzldorf und wird nun die Bauplanungen fortführen. Christoph Strasser, Geschäftsführer der MaxSolar GmbH betont: „Der heutige Schritt zeigt, wie innovative Speichertechnologien aktiv zur Stabilisierung und Optimierung unserer Netze beitragen können. Mit dem netzdienlichen Speicher setzen wir einen wichtigen Impuls für die effiziente Nutzung Erneuerbarer Energien und für die langfristige Sicherstellung einer stabilen und nachhaltigen Energieversorgung.“

Vorteile des netzdienlichen Speichers: Reduzierung des Netzausbaus und Verbesserung der Netzqualität

Aus Sicht der Bayernwerk Netz ermöglicht es ein netzdienlicher Speicherbetrieb, eine hohe Netzbelastung in Spitzenzeiten zu bewältigen. Dadurch lässt sich der Netzausbaubedarf gezielt reduzieren, was zu einer schnelleren und kosteneffizienteren Transformation des Energiesystems beiträgt. Das kommt am Ende allen Kund:innen der Bayernwerk Netz zugute. Wird der Speichereinsatz durch die Verteilnetzbetreiber:in definiert, kann diese die Flexibilitäten nutzen und lokale Netzengpässe auflösen. Durch die Speicherung von Energie bei Einspeisespitzen können zusätzliche Erzeugungsanlagen ins Netz integriert werden, ohne das Netz weiter zu verstärken oder ausbauen zu müssen. Weiterhin verbessern Speicher die Netzqualität, indem Spannungsschwankungen reduziert werden.

Zukunftsausblick: Ausbau weiterer Standorte für netzdienliche Speicher im Rahmen der Energiewende

Die hohe Beteiligung an der erfolgten Ausschreibung sowie das marktfähige Dienstleistungsentgelt zeigen, dass der Markt die Anforderungen erfüllen kann. Dies und weitere Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt überführt Bayernwerk nun in die Ermittlung und Ausschreibung weiterer Standorte. Ähnlich wie beim ersten Verfahren sollen hierzu Ausschreibungen der Netzbetreiber:in erfolgen.

Über Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren versorgt die Bayernwerk Netz GmbH als Netzbetreiber:in den Freistaat Bayern mit Energie, aktuell rund sieben Millionen Menschen. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv. Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, ihr Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 550.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. Die Bayernwerk Netz GmbH hat mehr als 20 Standorte im Land. Die Bayernwerk Netz GmbH mit Sitz in Regensburg ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Über MaxSolar GmbH
Die 2009 gegründete MaxSolar GmbH mit Hauptsitz in Traunstein entwickelt sektorübergreifende Energiekonzepte von der Entwicklung, Planung und Installation bis zum Betrieb der Anlagen. Das Unternehmen kombiniert Photovoltaik, Windenergie, Speicherlösungen, Elektromobilität und Wärmeversorgung. Zudem bietet MaxSolar Kund:innen Power Purchase Agreements (PPAs) an. An den fünf deutschen Standorten arbeiten knapp 370 Mitarbeiter:innen.

Quelle: MaxSolar GmbH | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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