Wärmenetz-Ausbau: Danpower übernimmt Müllverwertung Rostock

“Nach Hannover, Hamburg und Bremen freuen wir uns, in Rostock das nächste Großprojekt zur Wärmewende starten zu können.” sagt Aurélie Alemany, Vorstandsvorsitzende der enercity AG. Das Unternehmen treibe die Energie- und Wärmewende mit Geothermie-Projekten bis hin zur Nutzung klimafreundlicher Abwärmepotenziale weiter voran.
Infos zur MVA Rostock
Die ohnehin anfallende, unvermeidbare Abwärme der Anlage wird für eine klimafreundliche Strom- und vor allem Wärmeversorgung in der Region genutzt. Die Abfallverwertung Rostock ist seit 2010 in Betrieb. Sie verfügt über eine installierte elektrische Leistung von rund 18 Megawatt sowie eine Wärmeleistung von 86 Megawatt. Jährlich werden rund 175.000 Tonnen Abfall energetisch verwertet, was etwa 70 Gigawattstunden Strom und bis zu 160 Gigawattstunden Prozessdampfauskopplung ermöglicht. Die Einspeisung erfolgt in das Stromnetz des Rostocker Hafens. Perspektivisch sei auch eine Wärmeauskopplung in das Fernwärmenetz der Stadt mit einem neu zu errichtenden Anschluss möglich, so die Pressemitteilung.
“Mit dem Erwerb der Anlage in Rostock stärken wir unsere Position als bedeutender Player im Markt für regionale Wärmenetze”, sagt Danpower-Geschäftsführer Sven Schmieder zur geplanten Übernahme von der Vattenfall Europe New Energy GmbH. Laut Unternehmensangaben will sich Vattenfall stärker auf Wind- und Solarparks und die Wasserkraft fokussieren.
Danpower plant weitere Wärmenutzung
Bereits heute betreibt das Unternehmen drei Anlagen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg. Bundesweit werden jährlich rund 26 Millionen Tonnen Abfall in 128 Anlagen verwertet. Auch in Zukunft wird ein signifikanter Anteil des Restmülls thermisch verwertet werden müssen, so die unternehmensseitige Einschätzung. Die Nutzung dabei entstehender unvermeidbarer Abwärme kann daher ressourceneffizient und Teil einer klimaneutralen Wärmeversorgung sein.
Die 54 Mitarbeitenden in Rostock sollen übernommen werden. Damit will Danpower Arbeitsplätze und Know-how vor Ort sichern. Die Abwicklung steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch Gremien sowie durch das Bundeskartellamt. Diese soll im Laufe des Jahres 2025 erfolgen.
Zusammenfassung
- 100-Prozent-Tochter Danpower übernimmt größte Abfallverwertung Mecklenburg-Vorpommerns in Rostock.
- Rostocker Anlage produziert Wärme und Strom – mit großem Potenzial für weitere Fernwärmenutzung
- Enercity-CEO Aurélie Alemany erklärte, sie freuten sich, in Rostock das nächste Großprojekt zur Wärmewende starten zu können.
Über Vattenfall
Vattenfall ist ein europäisches Energieunternehmen, das seit mehr als 100 Jahren die Elektrifizierung der Industrie vorantreibt und Haushalte mit Energie versorgt. Ziel ist eine Zukunft, in der alle Menschen fossilfrei leben, sich fortbewegen und Dinge produzieren. Bis 2040 will Vattenfall Netto-Null-Emissionen erreichen. Das Unternehmen hat konzernweit rund 21.000 Mitarbeitende, etwa 14 Millionen Kund:innen und ist hauptsächlich in Schweden, Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Großbritannien tätig. Vattenfall befindet sich vollständig im Besitz des schwedischen Staates.
Über Danpower
Die Danpower-Gruppe ist eine 100%-Tochter des Energieunternehmens enercity und ein mittelständisch strukturiertes Unternehmen mit Sitz in Potsdam. Danpower versorgt in mehr als 150 Kommunen etwa 120.000 Wohnungen, öffentliche Einrichtungen sowie gewerbliche und industrielle Abnehmer:innen mit Wärme, Kälte, Strom und Holzpellets.
Über enercity
Die enercity AG machte zuletzt einen Umsatz von rund 7,4 Milliarden Euro und hat mehr als 3.500 Mitarbeitende (Stand: Geschäftsjahr 2024). Rund eine Million Menschen versorgt die kommunale Energiedienstleister:in mit Strom, Wärme und Trinkwasser. Bei bundesweiten Wärme-Projekten setzt enercity auf einen erneuerbaren und klimafreundlichen Energiemix aus Biomasse, Geothermie, Großwärmepumpen und Power-to-Heat bis hin zu Klärschlamm- und Abfallverwertungsanlagen.
Quelle: Enercity AG | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH