Photovoltaik-Solarpark im Braunkohle-Tagebau Harbke

Luftbild von dem Photovoltaik-Solarpark im Braunkohle-Tagebau Harbke, der sich im Bau befindet.Foto: RP Global
Eine weitere ehemalige Braunkohlengrube soll der Solarstromgewinnung dienen. Jetzt haben die Bauarbeiten auf der Abraumhalde in Harbke im Landkreis Börde begonnen.

An der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen entsteht ein neuer Solarpark. Nach Abschluss eines umfangreichen Genehmigungsverfahrens haben nun die Bauarbeiten auf der ehemaligen Hochkippe Wulfersdorf im Landkreis Börde begonnen. In einer ersten Phase will man den Photovoltaik-Solarpark bei Harbke mit einer Leistung von 49,5 MW ausbauen. Es handelt sich um das erste deutsche Projekt des österreichischen Grünstromerzeugers RP Global, entstanden in Zusammenarbeit mit Maxsolar.

In Harbke hat man über Jahrzehnte hinweg Braunkohle abgebaut. Die Besonderheit: Nach dem Zweiten Weltkrieg hat man den Tagebau Harbke aufgeteilt und von beiden Seiten der Grenze als Energiequelle genutzt. Einem Beschluss der Gemeinde Harbke folgend, soll hier nun Grünstrom erzeugt werden.

Die Photovoltaik-Freiflächenanlage entsteht auf einer Fläche, die seit langer Zeit von Menschen geformt wurde und bereits von zwei bestehenden Stromleitungen durchzogen wird. Dank der vorhandenen Infrastruktur kann man den künftig erzeugten Strom ohne zusätzlichen Leitungsbau in das Netz einspeisen.

Im Zuge der langjährigen Planung des Projektes hat man die lokalen Akteure wie Grundstückseigentümer, umliegende Kommunen, Landwirte, Jäger und andere Beteiligte in die Planung eingebunden, um sowohl eine möglichst große Akzeptanz als auch lokale Wertschöpfung zu ermöglichen.

Photovoltaik-Solarpark Harbke zwischen Feldlerchen und Denkmalschutz

Ausökologischer Sicht bietet der Standort ebenfalls günstige Voraussetzungen: Auf der ehemaligen Abraumhalde ist der Solarpark auch aus naturschutzfachlicher Sicht gut mit vorhandenen Strukturen vereinbar.

Feldlerchen, Eidechsen und freilebende Mufflons haben Gutachter im Umfeld der Fläche nachgewiesen und entsprechend im Artenschutzkonzept berücksichtigt. Auch ein historischer Umstand muss man beim Bau bedenken. Die Zufahrt zum Projektstandort verläuft über die ehemalige Grenze, den sogenannten Todesstreifen. Der vom DDR-Grenzschutz hinterlassene Grenzstreifen, der sogenannte Kolonnenweg, steht unter Denkmalschutz. Entsprechend muss man für die Anlieferung der Parkkomponenten Vorkehrungen getroffen, um die historischen Elemente zu erhalten.

Die PV-Anlage bei Harbke ist ein wichtiges Energieprojekte für die Region. Der Landkreis Börde fördert aktiv den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen und ist als eine von fünf Modellkommunen Teil des Projektes „Global Nachhaltige Kommune bundesweit“. Ziel ist es, die Agenda 2030 und ihre 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) systematisch in die Verwaltungsstrukturen zu integrieren. Hierzu soll Harbke einen entscheidenden Beitrag leisten.

Auch im Rheinischen Revier und bei Leipzig entstehen immer mehr Photovoltaik-Anlage im ehemaligen Braunkohletagebau.

Quelle: RP Global | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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