EU fördert Produktion für Batterierecycling in NRW

Zwei Männer und eine Frau in schwarz an einem Container mit technischem Equipment.Foto: Jann Höfer
Das Gründerteam der Cylib
Die Aachener Cylib erhält für den Aufbau einer Recyclingproduktion für Altbatterien eine EU-Förderung von 26 Mio. Euro. Die Technologie wurde an der RWTH Aachen entwickelt.

Die Europäische Union fördert das Batterierecycling beim Unternehmen Cylib im Chemiepark Dormagen. Darüber informiert das NRW-Wirtschaftsministerium. Demnach baut die Aachener Firma cylib production I GmbH mit Hilfe von EU-Mitteln eine hochmoderne Recyclinganlage für Batterien. Mit dem Projekt „GLÜCK“ würden wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Nickel und Kobalt im Kreislauf gehalten. Das sorge für 80 neue Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen in der ersten Ausbaustufe. Insgesamt betrage das Investvolumen rund 52 Millionen Euro, wovon die EU rund 26 Millionen Euro beisteuere.

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: „Das ist ein starkes Signal aus Nordrhein-Westfalen. Aktuell muss ein großer Teil der Rohstoffe, die in Batterien zum Einsatz kommen, importiert werden. Wenn wir diese wertvollen Rohstoffe am Ende eines Batterielebens zurückgewinnen, ist das nicht nur die richtige Antwort auf die ökologischen sondern auch auf die ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit. Kreislaufwirtschaft at it’s best. Davon profitieren auch die Wettbewerbsfähigkeit und Unabhängigkeit Europas.“

Endausbau: 140.000 Fahrzeugbatterien

Die cylib production I GmbH sei ferner eine einhundertprozentige Tochter der cylib GmbH, einem Unternehmen im Bereich Batterierecycling. Dieses hatte 2023 den Innovationspreis „innovation4transformation“ des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten. Das Projekt GLÜCK stelle dabei die industrielle Umsetzung einer erfolgreich erprobten Technologie dar, das die RTWH Aachen entwickelt hatte. Mit der effizienten und klimafreundlichen Rückgewinnung wertvoller, kritischer Rohstoffe wie Lithium, Graphit, Nickel, Kobalt und Mangan aus Lithium-Ionen-Batterien lasse sich der CO₂-Fußabdruck der Rohstoffe um bis zu 80 Prozent im Vergleich zur Primärgewinnung und um bis zu 30 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Recyclingprozessen reduzieren.

Das OLiC-Verfahren (Optimised Lithium & Graphite Recovery) gewinnt mehr als 90 Prozent der kritischen Materialien aus Altbatterien zurück und produziert dabei 80 Prozent weniger CO₂-Emissionen als die Primärrohstoffgewinnung. Cylib baue seine im Pilotbetrieb bewährte wasserbasierte Technologie nun als Industrieanlage auf. In der finalen Ausbaustufe wird die Anlage, deren Betriebsbeginn für 2027 geplant ist, jährlich bis zu 140.000 Elektrofahrzeugbatterien verarbeiten (entspricht 60.000 Tonnen Altbatterien oder 20.000 Tonnen Schwarzmasse).

Die EU fördert den innovativen Recyclingprozess mit 26,1 Millionen Euro aus dem Aufruf „Produktives NRW“. Dieser unterstütze Ansiedlungs- und Erweiterungsvorhaben in wegweisende Schlüsseltechnologien im Sinne der EU-Initiative für strategische Technologien (STEP) im Rheinischen Revier und im nördlichen Ruhrgebiet. Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021- 2027 insgesamt EU-Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Funds (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte.

Quelle: NRW-Wirtschaftsministerium / Cylib | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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