Sauberer Strom, Wärme und Kälte für Berlins Haus der Statistik
Foto: Berliner Stadtwerke / Mathias VölzkeMitten in Berlin wächst mit dem nachhaltigen Umbau des Komplexes rund um das Haus der Statistik eines der größten und innovativsten Energieprojekte der Berliner Stadtwerke. Wie das kommunale Unternehmen mitteilte, soll bis 2029 für dieses Quartier ein zukunftsweisendes Energiesystem entstehen, das Strom, Wärme und Kälte effizient und nahezu CO₂-frei bereitstellt. Nun haben die Projektbeteiligten die neue Energiezentrale sowie mehrere Photovoltaikanlagen realisiert.
Am Haus der Statistik entwickelt die Projektgemeinschaft Koop5 ein modernes, klimafreundliches Stadtquartier, für das die Berliner Stadtwerke das Energiesystem bauen. Die Gemeinschaft besteht aus der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, der WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, dem Bezirksamt Berlin-Mitte und der ZUsammenKUNFT Berlin eG. Das Projekt erhaöte ferner eeine Förderung im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI).
Anergienetz für Wärme und Kälte
Bereits seit 2024 werden erste Gebäude am Standort mit Wärme und Kälte versorgt. Herzstück des Energiesystems ist dabei ein multifunktionales Anergienetz. Darunter ist ein Leitungssystem zu verstehen, das, so der Bundesverband Geothermie, “mit niedrigen Übertragungstemperaturen in der Nähe der Umgebungstemperatur arbeitet und daher sowohl Wärme als auch Kälte bereitstellen kann”. Das ist auch unter kalte Fernwärme bekannt.
Das Netz in Berlin verfüge über keine Dämmung und nutze sowohl Energie aus Abwasserwärme eines nahegelegenen Kanals als auch aus dem Erdreich. Diese Energie stehe mehreren Energiezentralen im Quartier zur Verfügung. Diese heben die Temperaturen zum Heizen an oder senken sie zur Kühlung ab. Zusätzlich werde Abwärme von IT-Anlagen in das System eingespeist. Wärme- und Kältespeicher puffern die erzeugte Energie, um Lastspitzen abzufangen. Für besonders kalte Tage seien zudem Power-to-Heat-Anlagen integriert.
Für die Wohnungsneubauten entsteht ein separates Nahwärmenetz mit einer Hochtemperatur-Wärmepumpe, die es ermögliche, im Sommer Abwärme der Gebäudekühlung für die Trinkwarmwassererzeugung zu nutzen. Strom liefert eine Photovoltaikanlage mit 129 kWp.
Das Projekt verfüge über eine Wärmeleistung von 2.200 kW und eine Kälteleistung von 735 kW. Jährlich sollen 3.000 Megawattstunden (MWh) Wärme und 1.500 MWh Kälte zur Verfügung stehen. Die Investitionssumme beträgt rund 7 Mio. Euro.
Quelle: Berliner Stadtwerke | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH