DGS feiert 50 Jahre Jubiläum

Im Fokus der Feier zum DGS-Jubiläum standen Stolz über das bisher Geleistete, aber auch der dringende Appell für mehr Tempo bei der Umsetzung der Energiewende. Die DGS, deutsche Sektion der International Solar Energy Society (ISES), begrüßte zu der Veranstaltung fast 100 Gäste.
50 Jahre Engagement für Sonnenenergie
In den Berliner Heckmann-Höfen, würdigte die DGS auch den eigenen Beitrag zur Entwicklung der Solarenergie von der Nischenbewegung der 1970er Jahre bis zu einer zentralen Säule der heutigen Energieversorgung. DGS-Präsident Frank Späte erinnerte in seiner Eröffnungsrede an den Wandel: “In den 1970ern wurden schwarze Bleche auf Dächer geschraubt, um Wasser zu erwärmen. Photovoltaik kannte man allenfalls von Telegrafenmasten oder aus der Raumfahrt.” Heute sei Solarenergie eine tragende Säule der Energieversorgung, doch die Politik verliere den Klimaschutz zunehmend aus dem Blick. Besonders alarmierend: 2024 stieg der CO2-Gehalt in der Atmosphäre so stark wie nie zuvor in einem einzigen Jahr. „Das ist die wahre Krise“, sagte Späte. Die DGS ruft vor diesem Hintergrund zum Endspurt für die vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien auf.
DGS-Appell für 100 Prozent Erneuerbare
Der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen und EEG-Mitinitiator Hans-Josef Fell erinnerte sich daran, wie der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome und die Ölkrise 1973 sein eigenes Engagement auslösten: „Da wurde mir klar, dass Kriege um Öl geführt werden. Erneuerbare Energien sind Friedensenergien.“
Die neugewählte Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), Ursula Heinen Esser sagte in einem Video-Grußwort: „Wenn das EEG die Mutter der Energiewende ist, dann ist die DGS die Großmutter.“
ISES Anerkennung für Robert Habeck
Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten war dann die Auszeichnung des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck: Für die Beschleunigung der Solarenergie-Politik erhielt Habeck von der International Solar Energy Society ISES, als deren Deutsche Sektion die DGS fungiert, den Global Leadership Award. Die DGS hatte Habeck für diesen Preis vorgeschlagen. Professor Klaus Vajen, bis 2024 ISES-Präsident, hob besonders das „Osterpaket 2022“ hervor, das den Ausbau von Solarenergie von 5,7 GW (2021) auf 17,5 GW (2024) beschleunigte.
Wissenschaftlicher Impuls zum DGS-Jubiläum
Den wissenschaftlichen Teil der Feier übernahm schließlich Prof. Ilona Otto vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel. Sie erklärte nur 20 bis 25 Prozent überzeugte Menschen könnten reichen, um einen gesellschaftlichen Kipppunkt zu setzen. „Sie sind die change agents“, so Otto an das Publikum gerichtet. Auch SFV-Geschäftsführerin Susanne Jung lobte die DGS als kompetenten Bildungspartner . Sie warnte vor dem bald endenden Treibhausgasbudget: „Wir dürfen nicht mehr emittieren — die Uhr tickt!“.
Ausblick: Die Arbeit für die Sonnenenergie geht weiter
Die Jubiläumsfeier mit Bühnenprogramm, Musik und Fachgesprächen markierte den Schlusspunkt eines Festjahres, das schon im März mit dem Photovoltaik-Symposium begonnen hatte.
Quelle: DGS e.V. | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH