Solarausbau 2025: Öffentliche Gebäude hinken hinterher

Photovoltaik-Installation: Ein Arbeiter montiert ein Solarmodul auf einem Schrägdach - Symbolbild.Foto: Elenathewise / stock.adobe.com
Die Montage einer PV-Anlage steht symbolhaft für den Solarausbau in Deutschland 2025 (Archivbild).
Eine Analyse von Viessmann Climate Solutions zeigt: Während private Solaranlagen in Deutschland boomen, bleibt der Ausbau auf öffentlichen Gebäuden zurück. Besonders stark sind Hessen und Baden-Württemberg – Brandenburg bildet das Schlusslicht.

Kommunale Energiewende mit unterschiedlichem Tempo

Ein Jahr nach Inkrafttreten des Solarpakets I zieht Viessmann Climate Solutions Bilanz. Laut der aktuellen Untersuchung stagniert der Ausbau von Solarenergie auf öffentlichen Dächern. Der Anteil kommunaler Anlagen am Gesamtbestand sinkt leicht auf 0,9 Prozent – nach 1,1 Prozent im Vorjahr. Grundlage sind Daten aus dem Marktstammdatenregister.

Das Ranking bewertet, wie hoch der Anteil öffentlicher Solarinstallationen an allen Anlagen einer Stadt ist. Das Ergebnis: Einige Kommunen gehen mit gutem Beispiel voran, andere schöpfen ihr Potenzial kaum aus.

Offenbach vor Tübingen und Böblingen

Spitzenreiter im Jahr 2025 ist Offenbach. Die Stadt erreicht einen Anteil von 3,07 Prozent und verweist Tübingen (2,8 %) und Böblingen (2,76 %) auf die Plätze zwei und drei. Die Top 10 stammen überwiegend aus Hessen und Baden-Württemberg – der Süden bleibt also vorn.

Als „Aufsteiger des Jahres“ gilt Neuss. Die nordrhein-westfälische Stadt hat ihren Bestand an Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden mehr als verdoppelt und 30 neue Anlagen installiert. Damit rückt sie von den hinteren Plätzen weit nach vorn.

Berlin führt im Bundesländer-Vergleich

Auf Bundesländerebene liegt Berlin mit einem Anteil von 1,26 Prozent erneut vorn, gefolgt von Baden-Württemberg (1,24 %) und Hessen (1,17 %). Brandenburg bleibt mit 0,47 Prozent am Ende der Tabelle. Auch im Städtevergleich zeigt sich Berlin stark: Mit 106 neuen Anlagen liegt die Hauptstadt bei der absoluten Zahl der Installationen vor Stuttgart, das seine öffentlichen Dächer besonders effizient nutzt.

Privater Boom drängt öffentliche Gebäude ins Hintertreffen

Der Rückgang des öffentlichen Anteils ist laut Analyse ein Nebeneffekt des privaten Solarbooms. Während Privathaushalte stark investieren, können viele Kommunen nicht Schritt halten. Besonders niedrig sind die Quoten in Grevenbroich und Pulheim (NRW) mit jeweils 0,21 Prozent. Die Untersuchung macht deutlich: Trotz wachsender Dynamik bei der Solarenergie sollte die öffentliche Hand ihren Beitrag zur Energiewende noch ausbauen.

Kurze Zusammenfassung der Analyse-Ergebnisse für 2025:

  • Offenbach landet auf Platz 1. Städte aus Hessen und Baden-Württemberg dominieren die Top 10.
  • Im Metropolen-Vergleich hat Stuttgart den höchsten Anteil an Anlagen auf öffentlichen Dächern (2,22 %).
  • Neuss startet die größte Aufholjagd und installiert 30 neue Anlagen.
  • Berlin bleibt das Bundesland mit dem höchsten Anteil an Anlagen auf öffentlichen Gebäuden (1,26 %), vor Baden-Württemberg und Hessen.

Hintergrund zur Analyse
Für die Untersuchung wertete Viessmann Climate Solutions rund 5,4 Millionen Einträge aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur aus (Stand: 14. August 2025). Erfasst wurden 48.612 aktive Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Um die Vergleichbarkeit zum Vorjahr zu gewährleisten, wurden nachgemeldete, aber bereits 2024 aktive Anlagen nachträglich berücksichtigt.

Die vollständige Studie von Viessmann Climate Solutions ist über den Link auf der Webseite zu finden.

Quelle: Viessmann Climate Solutions | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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