Batteriespeicher in der Dunkelflaute: Eco Stor zeigt, Kurzzeitspeicher stärken Versorgungssicherheit und Effizienz

Die Grafik zeigt die Reduktion nötiger Backup-Leistung durch Batteriespeicher.Grafik: Eco Stor GmbH
Batteriespeicher in der Dunkelflaute: Mit wachsender Leistung sinkt der Bedarf an gesicherter Backup-Kapazität laut Eco Stor-Modell.
Eine neue Analyse der Eco Stor GmbH belegt: Bereits 60 Gigawatt an Kurzzeitspeichern können Deutschlands Stromsystem in Dunkelflauten deutlich stabilisieren. Die Studie zeigt, wie Batteriespeicher den Bedarf an fossiler Reserveleistung senken, Versorgungssicherheit erhöhen und die Energiewende effizienter machen.

Die Analyse von Eco Stor basiert auf einem energieökonomischen Optimierungsmodell (PyPSA). Bereits 60 Gigawatt (GW) installierte Kurzzeitspeicher mit einer Kapazität von zwei bis vier Stunden können den Bedarf an gesicherter Backup-Leistung bis zu 20 GW reduzieren. Steigt die installierte Speicherkapazität auf 100 GW, kann der Bedarf bis zu 24 GW sinken.

Das Eco Stor-Modell berücksichtigt reale Wetterdaten und das Zusammenspiel von Windkraft, Photovoltaik, Batteriespeichern und steuerbaren Kraftwerken. Als Basis der Simulation dient das Ausbauziel der Bundesregierung für das Jahr 2030. Untersucht wurde, wie sich unterschiedliche Speicherleistungen auf den Bedarf an gesicherter Backup-Leistung auswirken.

Großspeicher ersetzen fossile Reserveleistung

Batteriespeicher stellen Leistung bereit und speichern Energie über mehrere Stunden. Ein Gesamtspeichervolumen von rund 1.000 Gigawattstunden (GWh), das entspricht etwa 125 GW Leistung über acht Stunden, kann bis zu 30 GW benötigte Reserveleistung überflüssig machen. Das erhöht die Versorgungssicherheit und reduziert die Gesamtkosten des Energiesystems.

„Wir brauchen mehr Kosteneffizienz beim Umsetzen der Energiewende. Zuverlässige Großbatteriespeicher sind der Schlüssel hierzu“, sagt Georg Gallmetzer von Eco Stor. „Wenn wir dieses Flexibilitätspotenzial ausschöpfen, können wir auf bis zu 30 GW an Backup-Kraftwerken verzichten.“ Und zwar zuverlässig, wirtschaftlich und mit echtem Mehrwert für das Gesamtsystem, so Gallmetzer weiter.

Flexibilität als Erfolgsfaktor

Kurzzeitspeicher gleichen Schwankungen im Stromnetz aus und dämpfen Spitzen in der Residuallast. Dadurch sinkt der Bedarf an fossilen und steuerbaren Kraftwerken. Für längere Phasen ohne Wind und Sonne bleiben Langzeitspeicher, Stromaustausch mit Nachbarländern oder eine flexible Stromnachfrage entscheidend.

Der Nutzen von Batteriespeichern zeigt sich insbesondere in den frühen Phasen des Ausbaus. Schon wenige installierte Kapazitäten erhöhen die Flexibilität des Stromsystems. Je stärker der Ausbau voranschreitet, desto weiter sinkt der Bedarf an fossiler Reserveleistung.

Interaktives Modell zur eigenen Analyse verfügbar

Mit dem frei zugänglichen Online-Tool können Nutzer:innen eigene Szenarien für Photovoltaik, Windkraft, Speicher und Stromnachfrage simulieren und deren Einfluss auf die Residuallast anschaulich nachvollziehen.

Quelle: Eco Stor GmbH | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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