MVV baut weltweit größte Flusswärmepumpe in Mannheim

Die fünf Verantwortlichen stehen vor einem Stahltank in der Flusswärmepumpen-Anlage Mannheim.Foto: MVV
Über eine zweite Flusswärmepumpe für Mannheim freuen sich (von links): Thomas Büchner, Geschäftsführer STRABAG Umwelttechnik GmbH; Dr. Gabriël Clemens, Vorstandsvorsitzender MVV; Christian Sadleder, Vorstand der STRABAG AG Österreich, Head of Energy Infrastructure; Thomas Hörtinger, Technikvorstand GKM und Dr. Hansjörg Roll, Technikvorstand MVV.
Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie AG errichtet auf dem Gelände des Grosskraftwerks Mannheim (GKM) die weltweit größte Flusswärmepumpe. Die Anlage mit 165 Megawatt thermischer Leistung soll ab Winter 2028 klimafreundliche Wärme für bis zu 40.000 Haushalte liefern und einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der regionalen Fernwärme leisten.

MVV hat die Strabag Umwelttechnik GmbH mit dem Bau einer zweiten Flusswärmepumpe beauftragt. Das Projekt ist Teil eines Gesamtinvestitionsvolumens von rund 200 Millionen Euro und wird durch Mittel aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) unterstützt. Die Vor- und Entwurfsplanung übernahm die INP Deutschland GmbH, die auch an der Ausschreibung beteiligt war.

Die neue Anlage soll Mitte 2026 auf dem Gelände der Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM) in Bau gehen. Mit einer thermischen Leistung von 165 Megawatt wird sie laut MVV die größte Flusswärmepumpe weltweit sein. Sie nutzt das Wasser des Rheins als Wärmequelle und arbeitet mit dem natürlichen Kältemittel Isobutan. So kann Fernwärme mit Temperaturen von bis zu 130 Grad Celsius erzeugt werden.

Beitrag zur Dekarbonisierung der Fernwärme

„Mit der neuen Flusswärmepumpe investieren wir in die Energiezukunft Mannheims und der Metropolregion Rhein-Neckar“, sagt MVV-Vorstandsvorsitzender Dr. Gabriël Clemens. Ziel sei die vollständige Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung bis 2030.

Schon heute stammen laut MVV rund 50 Prozent der Fernwärme aus erneuerbaren Quellen, so unter anderem aus der thermischen Abfallverwertung, dem Biomasseheizkraftwerk und der ersten Flusswärmepumpe. Mit der neuen Anlage will das Unternehmen zusätzliche 40.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen.

„Für die vollständige Dekarbonisierung planen wir eine weitere Flusswärmepumpe sowie die Nutzung der regional vorhandenen Geothermiepotenziale“, sagt Dr. Hansjörg Roll, Technikvorstand der MVV.

Strabag liefert Technik und Anlagenkompetenz

Strabag bringt in das Projekt ihre Design- und Baukompetenz aus dem Anlagenbau ein. Basis der Technologie ist das Konzept der HEAT PUMP ALLIANCE®, einer Partnerschaft mit Atlas Copco Energas. Kernkomponenten der Großwärmepumpe sind bewährte Turbokompressoren, die weltweit in industriellen Anwendungen im Einsatz sind.
„Der Auftrag in Mannheim stärkt unsere Rolle als Partnerin für für zukunftsfähige und klimaneutrale Energieinfrastruktur“, so Stefan Kratochwill, CEO der Strabag SE.

Transformation am Standort GKM

Auch das GKM sieht die zweite Flusswärmepumpe als wichtigen Schritt für die Zukunft des Standorts. „Die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur für neue Energien und unsere technische Projektsteuerung sind ein Musterbeispiel nachhaltiger, gemeinsamer Planung“, sagt GKM-Technikvorstand Thomas Hörtinger. Parallel plant MVV auf dem Gelände einen wasserstofffähigen Fernwärmenachheizer, der in der Heizperiode die benötigten Temperaturen im Netz sicherstellen soll.

Beide Anlagen werden vom GKM betrieben. Der Baustart ist für 2026 vorgesehen, die Inbetriebnahme der Wärmepumpe für den Winter 2028.

Zusammenfassung

  • MVV beauftragt Strabag mit Bau der zweiten Flusswärmepumpe im GKM.
  • Gesamtinvestitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro in klimafreundliche Zukunft der Fernwärme.
  • Wärme für bis zu 40.000 Haushalte in der Metropolregion Rhein-Neckar.

Quelle: Strabag SE | www.solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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