Kühler Winter steigert Energieverbrauch in Deutschland
Grafik: AG EnergiebilanzenDie AG Energiebilanzen hat ihren Bericht über den Energieverbrauch in Deutschland in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 vorgelegt und eine Schätzung für das Jahr 2025 veröffentlicht. Demnach wird der Energieverbrauch in Deutschland 2025 voraussichtlich leicht ansteigen. Die AG Energiebilanzen rechnet mit einem Zuwachs um etwa 1 Prozent auf 10.651 Petajoule (PJ) gegenüber dem Vorjahr. Die von der AG Energiebilanzen erstellte Jahresprognose basiert auf den vorliegenden Daten des laufenden Jahres. Für das Gesamtjahr erwartet die AG Energiebilanzen einen Anstieg der energiebedingten CO₂-Emissionen um etwa 0,3 Prozent.
Einen wesentlichen Anteil an der Erhöhung des Energieverbrauchs in diesem Jahr hat die gegenüber dem Vorjahr kühlere Witterung. Insbesondere in den Monaten Februar und März lagen die Temperaturen deutlich tiefer als in den gleichen Monaten des Vorjahres, was 2025 zu einer spürbaren Erhöhung des Verbrauchs an Wärmenergien führte. Nach Berechnungen der AG Energiebilanzen wäre der gesamte Energieverbrauch in Deutschland 2025 ohne den Witterungseinfluss um etwa 0,3 Prozent gesunken. Von der schwachen konjunkturellen Entwicklung gingen dagegen keine verbrauchssteigernden Effekte aus. Vor allem der Rückgang der Produktion in den besonders energieintensiven Gewerbezweigen hatte eine verbrauchssenkende Wirkung.
Die Auswirkungen der Energiepreisentwicklung auf den Energieverbrauch waren 2025 unterschiedlich. Der Rückgang der Preise für Mineralöl und Kohle sorgte für eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit dieser Energieträger.
Entwicklung des Energieverbrauchs in Deutschland in den ersten drei Quartalen 2025
Nach vorläufigen Berechnungen der AG Energiebilanzen erreichte der inländische Primärenergieverbrauch in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres eine Höhe von 7.721 PJ. Das waren 1,1 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Zuwächsen beim Erdgas, dem Mineralöl und den erneuerbaren Energien standen Rückgänge bei Stein- und Braunkohle gegenüber.
Der Beitrag der erneuerbaren Energien lag in den ersten drei Quartalen 2025 insgesamt um 2 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Die kältere Witterung sorgte für einen um 8 Prozent höheren Einsatz erneuerbarer Energien in der Wärmeversorgung. Die hohe Zahl von Sonnenstunden führte zu einer Erhöhung der Solarstromproduktion aus Photovoltaik-Anlagen um 19 Prozent. Demgegenüber ging die Stromerzeugung aus Windenergie witterungsbedingt um 11 Prozent und die aus Wasserkraft sogar um 25 Prozent zurück. Insgesamt blieb die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um 1 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres.
Der Verbrauch von Mineralöl nahm in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 1,5 Prozent zu. Der Erdgasverbrauch verzeichnete in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres ein Plus von 3,7 Prozent. Allerdings liegt die Nachfrage unter dem vergleichbaren Durchschnittswert der zurückliegenden zehn Jahre. Der Verbrauch von Steinkohle verringerte sich in den ersten neun Monaten insgesamt um 2,6 Prozent. Der Einsatz in Kraftwerken zur Stromerzeugung verzeichnete einen Zuwachs um etwa ein Fünftel. Auf der anderen Seite sank der Absatz an die Eisen- und Stahlindustrie um knapp 15 Prozent. Der Verbrauch von Braunkohle verzeichnete eine Abnahme um 3,8 Prozent.
Weniger Strom aus dem Ausland
In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 wurden 15,1 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) mehr Strom aus dem Ausland bezogen als umgekehrt aus Deutschland ins Ausland flossen. Der Importüberschuss ist damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 4,8 Mrd. kWh gesunken. Die Stromeinfuhren nahmen im Berichtszeitraum um 3,9 Prozent ab, die Ausfuhren stiegen dagegen um 6 Prozent.
Quelle: AG Energiebilanzen | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH