BUND fordert neue Akzente in der Umweltpolitik

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vermisst nach hundert Tagen der zweiten rot-grünen Bundesregierung den nötigen Schwung in der Umweltpolitik.   Neue ökologische Akzente seien bisher nicht sichtbar geworden, heißt es in einer Pressemitteilung des BUND. Die neue Regierung sei auch im Umweltbereich mit einigen groben Schnitzern gestartet und glänze bei anderen Themen […]

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vermisst nach hundert Tagen der zweiten rot-grünen Bundesregierung den nötigen Schwung in der Umweltpolitik.   Neue ökologische Akzente seien bisher nicht sichtbar geworden, heißt es in einer Pressemitteilung des BUND. Die neue Regierung sei auch im Umweltbereich mit einigen groben Schnitzern gestartet und glänze bei anderen Themen durch Untätigkeit. Als Beispiele nannten die Umweltschützer den Weiterbetrieb des Alt-Atomkraftwerkes Obrigheim, die Einführung zu hoher Grenzwerte bei gentechnisch kontaminierten Lebensmitteln und den Widerstand der Bundesregierung gegen den europäischen Emissionshandel zur Minderung der Treibhausgase.

Die gegenwärtige Konjunkturflaute dürfe nicht dazu führen, den Umwelt- und Ressourcenschutz zu vernachlässigen. Im Ausbau ökologischer Wirtschaftszweige lägen weiterhin große Chancen auch für neue Arbeitsplätze. „Auf den Erfolgen der ersten Legislaturperiode darf sich Rot-Grün nicht ausruhen. Deutschland ist von einer zukunftsfähigen Wirtschaftsweise weit entfernt. Und leider setzen sich auch die neuen Köpfe in der Regierung wieder alte Hüte auf: Deutschland bekommt ein Defizitverfahren, aber Verkehrsminister Stolpe und Wirtschaftsminister Clement träumen von teuren und überflüssigen Transrapid-Zügen.“ Dr. Angelika Zahrnt, BUND-Bundesvorsitzende:

Richtig hingegen sei der begonnene Abbau umweltfeindlicher Subventionen. So werde die Ökosteuer Ermäßigung für das produzierende Gewerbe von 80 auf 40 Prozent reduziert. Begrüßt werde auch die Anhebung des Stromsteuersatzes für Nachtspeicheröfen auf 50 Prozent inklusive eines Umrüst-Programms. Hier werde klar signalisiert, dass die Ökosteuer keine Strafsteuer sei, sondern Anreize für energiesparende Investitionen gebe. Positiv bewertete der BUND die Verwendung von jährlich 150 Millionen Euro der Mehreinnahmen aus der Ökosteuer zur Sanierung von Altbauten. Der BUND unterstütze das Vorhaben, die erneuerbaren Energien weiter auszubauen. Auch die angestrebte EU-weite Neuregelung der Reaktorsicherheit und des Strahlenschutzes lasse Fortschritte erwarten. Ob es in diesem Jahr hingegen gelinge, die Gentechnikfreiheit von Lebensmitteln zu sichern, sei noch nicht absehbar.

Die ausführliche 100-Tage-Zwischenbilanz und weitere Informationen ist erhältlich bei Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-425/ -489, Fax: -449; Mobil: 0171-8311051, E-Mail: presse@bund.net. Das Papier kann als pdf-Datei heruntergeladen werden unter http://www.bund.net/lab/reddot2/pdf/hundert_tage.pdf

10.02.2003   Quelle: BUND

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