Wissenschaftlicher Beirat bestätigt: Klimaschutz dringender denn je
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und Bundesumweltminister Jürgen Trittin unterstreichen die Notwendigkeit, schon heute Klimaschutzstrategien zu entwickeln, die über die in Kyoto gesteckten Ziele hinausreichen. Anlässlich der Vorstellung des Sondergutachtens „Über Kyoto hinausdenken -Klimaschutzstrategien für das 21. Jahrhundert“ durch den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) sagte Bundesumweltminister Juergen Trittin: „Auch wenn es jetzt darauf ankommt, dass das Kyoto-Protokoll in Kraft tritt und umgesetzt wird, müssen wir schon heute darüber nachdenken, wie die nächsten Schritte aussehen.“ Mittel- und langfristig seien weit stärkere Emissionsminderungen notwendig, um Klimaänderungen wirksam zu verhindern. Das Gutachten bestärke die Bundesregierung in dem Bemühen, ehrgeizigere Minderungsziele für die Europäische Gemeinschaft zu erreichen, so der Minister.
Trittin verwies darauf, dass die Koalitionsparteien sich darauf verständigt haben, für Deutschland bis 2020 eine Senkung des CO2-Ausstosses um 40% gegenüber 1990 anzustreben – wenn die EU sich insgesamt zu einer Minderung um 30% verpflichtet und andere Staaten ähnlich ehrgeizige Ziele übernehmen. Das Gutachten zeige, dass ehrgeizige Klimaschutzziele technisch und wirtschaftlich machbar sind, so Trittin. Gerade die erneuerbaren Energien seien ein Beispiel dafür, wie Klimaschutz, wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung in den Entwicklungsländern gleichzeitig vorangetrieben werden können. „Darum geht es bei der internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien „renewables2004“, für deren Vorbereitung dieses Sondergutachten eine wichtige Grundlage bilde, sagte Trittin.
Bundesforschungsministerin Bulmahn ergänzte: „Das Gutachten verdeutlicht, welche Herausforderungen auf technologischem und sozioökonomischem Gebiet noch bewältigt werden müssen.“ Deutschland habe hierfür als Hochtechnologieland gute Voraussetzungen. Jetzt komme es darauf an, durch interdisziplinäre und innovative Konzepte in Forschung und Entwicklung möglichst schnell die Wege zu einem nachhaltigen Klimaschutz zu finden. Bulmahn kündigte an, dass die Forschung dabei verstärkt auch Strategien für Wirtschaft und Gesellschaft liefern solle. „Diese wichtige Herausforderung zum Schutze der Umwelt und für die nachhaltige Entwicklung wird die Bildungs- und Forschungspolitik annehmen“, sagte Bulmahn.
Das Gutachten ist abrufbar unter http://www.wbgu.de
26.11.2003 Quelle: BMU