Greenpeace-Jahresrückblick: Krieg und Terrorismus überlagern Erfolge im Umweltschutz

Das Jahr 2003 war weltweit ein schweres Jahr aufgrund von Krieg und Terror, die Umweltorganisation Greenpeace in einer Pressemitteilung. Greenpeace habe sich an Protesten gegen den Krieg beteiligt und mit Aktionen weltweit Zeichen gesetzt, zum Beispiel am Brandenburger Tor unter dem Motto „Old Europe says: No War“. Die Erfolge im Umweltschutz seien jedoch durch Krieg […]

Das Jahr 2003 war weltweit ein schweres Jahr aufgrund von Krieg und Terror, die Umweltorganisation Greenpeace in einer Pressemitteilung. Greenpeace habe sich an Protesten gegen den Krieg beteiligt und mit Aktionen weltweit Zeichen gesetzt, zum Beispiel am Brandenburger Tor unter dem Motto „Old Europe says: No War“. Die Erfolge im Umweltschutz seien jedoch durch Krieg und Terror Überlagert worden, betont Greenpeace.  Mit Hilfe globaler Kampagnen seien 3,1 Millionen Hektar der letzten Urwälder unter Schutz gestellt und gerettet worden, unter anderem in Russland, Brasilien und Papua-Neuguinea. Damit sei eine Fläche etwa so groß wie Belgien vorerst vor dem Raubbau geschützt worden, berichtet Greenpeace. Erfolge habe es auch gegeben im Widerstand gegen die Gentechnik in der Landwirtschaft und in Lebensmitteln. Im kommenden Jahr 2004 will die Umweltschutzorganisation den Schwerpunkt auf die Themen Gentechnik und Energie legen. Im Juni 2004 wird Deutschland Gastgeber der Internationalen Konferenz zur Förderung der erneuerbaren Energien sein, die Bundeskanzler Schröder auf dem Umweltgipfel in Johannesburg angeregt hat.

Die Umweltorganisation spart nicht mit Kritik an der Energiepolitik der Bundesregierung: „Die rot-grüne Bundesregierung verfolgt kein durchgängiges Konzept für einen ökologischen Umbau der Energie-Wirtschaft, wenn Wirtschaftsminister Clement eine Kampagne gegen Windkraft und für Steinkohle fährt und Außenminister Fischer die Hanauer Plutoniumfabrik nach China verkauft“, sagte Brigitte Behrens, Auch bei der Verkehrspolitik bleibe die Regierung passiv. Diesel-Rußfilter, die Todesfälle durch Krebs verhindern könnten, seien noch immer keine Pflicht für alle alten und neuen Fahrzeuge.“

Obwohl die Deutschen ökonomischer Unsicherheit ausgesetzt seien, blieben die Förderer Greenpeace treu, betont die Umweltorganisation: Die Einnahmen 2003 lägen voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres (2002: 38,8 Mio. Euro). Damit könne Greenpeace neben nationalen auch weiterhin internationale Kampagnen unterstützen, zum Beispiel zur Rettung der Amazonas-Urwälder oder zu Umwelt-Problemen in China, Indien und Südostasien.

Nachdem das Finanzamt in Hamburg seit Dezember 2001 im Rahmen einer Betriebsprüfung die Gemeinnützigkeit von Greenpeace e.V. überprüft habe und damit die Befreiung von der Körperschaftssteuer in Frage gestellt hätte, habe die Organisation nun die Nachricht erhalten, dass Greenpeace weiter von der Steuer freigestellt werde. Dass sich die Prüfung über zwei Jahre ungewöhnlich lange hingezogen habe, sei vermutlich durch öffentliche Äußerungen einiger Innenminister ausgelöst worden, die sich 2001 aufgrund der Proteste gegen Castor-Transporte für den Entzug der Gemeinnützigkeit von Organisationen wie Greenpeace ausgesprochen hätten.

31.12.2003   Quelle: Greenpeace e.V.

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