Windkraft: Greenpeace und EWEA prognostizieren „Windwirtschaftswunder“

Der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde Strom aus Windkraft wird kontinuierlich sinken, wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schafft. Zu diesem Ergebnis kommt die Zukunfts-Studie „Windstärke 12“, die Greenpeace und die Europäische Windenergie-Vereinigung EWEA am 11.04.2004 auf der Fachmesse „WindEnergy 2004“ in Hamburg vorgestellt haben. Sie prognostiziert der Branche für die nächsten zehn Jahre ein […]

Der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde Strom aus Windkraft wird kontinuierlich sinken, wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schafft. Zu diesem Ergebnis kommt die Zukunfts-Studie „Windstärke 12“, die Greenpeace und die Europäische Windenergie-Vereinigung EWEA am 11.04.2004 auf der Fachmesse „WindEnergy 2004“ in Hamburg vorgestellt haben. Sie prognostiziert der Branche für die nächsten zehn Jahre ein jährliches Wachstum von 25 Prozent.   Dabei sollen weltweit über zwei Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. Damit dieses „Windwirtschaftswunder“ eintritt, fordern Greenpeace und die EWEA, die Benachteiligung der Windkraft gegenüber herkömmlichen Kraftwerken zu beseitigen.

„Hindernisse für die Windkraft sind vor allem ein erschwerter Netzzugang und bürokratische Hürden“, sagt Corin Millais, Geschaeftsführer der EWEA. „Wenn diese Hindernisse beseitigt werden, kann die Windindustrie bis zum Jahr 2020 ihren Umsatz verzehnfachen, von jetzt acht auf 80 Milliarden Euro.“ „Klotzen statt Kleckern“, fordert der Greenpeace-Energieexperte Sven Teske. „In Deutschland können wir mit Anlagen auf See den Anteil der Windenergie verdreifachen, von fünf auf 15 Prozent. Diese Chance dürfen wir nicht vertun“, so Teske.

„Windstärke 12“ zeichnet die weltweite Entwicklung der Windkraft unter optimalen Bedingungen bis 2020 auf. Der Anteil an der Stromversorgung wird demnach auf zwölf Prozent steigen. Wenn mehr produziert werde, sinke der „Gestehungspreis“, also der Preis für die reine Produktion des Stroms: an den günstigsten Standorten von heute 3,79 auf 2,45 Euro-Cent pro Kilowattstunde. Wegen wachsender Turbinengrößen werden künftig weniger Anlagen erforderlich sein. Insgesamt werden laut der Studie rund elf Milliarden Tonnen Kohlendioxid eingespart, wenn Windkraftanlagen klimaschädliche Kohle- und Ölkraftwerke ersetzen.

Die Studie geht davon aus, dass die OECD-Staaten führend beim Neubau von Windrädern sein werden, besonders die USA (176 Milliarden Euro Investitionen) und Europa (131 Milliarden). Aber auch China werde mit 105 Milliarden einen bedeutenden Beitrag leisten.

Als wichtige politische Voraussetzung für diesen Boom nennt die Studie unter anderem ein Gesetz, das die Einspeisung und Vergütung von sauberem Strom regelt, wie etwa das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland. Auch Dänemark, Spanien und Frankreich hätten mit entsprechenden Gesetzen gute Erfahrungen gemacht. Die Subventionierung von Atom- und Kohlekraftwerken müsse beendet werden, weil sie den Wettbewerb verzerre, heißt es in der Greenpeace-Pressemitteilung. Zudem sollten die Regierungen Ziele festlegen, wie hoch der Anteil sauberer Energie in Zukunft sein soll.

13.05.2004   Quelle: Greenpeace e.V.

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