DIW: Nach wie vor keine sichtbaren Erfolge der weltweiten Klimaschutzpolitik

Die internationale Klimaschutzpolitik läuft nach wie vor ihren Zielen zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen hinterher, so der Wochenbericht 37/2004 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Trotz mancher klimaschutzpolitischer Maßnahmen seien die „teilweise krassen Abweichungen“ zwischen den im Kyoto-Protokoll vereinbarten Klimaschutzzielen und den bisher erreichten Ergebnissen unübersehbar, betont das DIW in einer Pressemitteilung.   So […]

Die internationale Klimaschutzpolitik läuft nach wie vor ihren Zielen zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen hinterher, so der Wochenbericht 37/2004 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Trotz mancher klimaschutzpolitischer Maßnahmen seien die „teilweise krassen Abweichungen“ zwischen den im Kyoto-Protokoll vereinbarten Klimaschutzzielen und den bisher erreichten Ergebnissen unübersehbar, betont das DIW in einer Pressemitteilung.   So seien die Treibhausgas-Emissionen 2002 in den OECD-Ländern, die Ende 1997 in Kyoto eine Emissionsreduktion bis zur Periode 2008/2012 zugesagt hatten, noch um rund 8 % höher als im Basisjahr 1990. Die Emissionen von Kohlendioxid (CO2), dem mit großem Abstand wichtigsten Treibhausgas, seien nach vorläufigen Schätzungen im Jahre 2003 weltweit um nahezu 4 % gestiegen. Damit seien die CO2-Emissionen im Jahre 2003 um fast ein Fünftel höher als 1990.

Ziele nur erreicht in Großbritannien, Frankreich und Schweden

Die EU habe mit dem bevorstehenden Beginn des Emissionshandels ihre Entschlossenheit zur Umsetzung des Kyoto-Protokolls unterstrichen, so das DIW. Inzwischen hätten die meisten EU-Länder auch einen Nationalen Allokationsplan für die Periode 2005/2007 vorgelegt. Angesichts des in vielen EU-Mitgliedstaaten nach wie vor sehr weiten Abstands des derzeitigen Emissionsniveaus von den vereinbarten Zielen und den überwiegend sehr moderaten Emissionsvorgaben in den Nationalen Allokationsplänen für 2005/2007 seien jedoch erhebliche Zweifel an der Zielerreichung angebracht. Innerhalb der EU-15 hätten nach den vorliegenden Emissionsinventaren lediglich Großbritannien, Frankreich und Schweden ihre Reduktionsziele schon heute übertroffen, und Deutschland sei ihnen recht nahe gekommen. Dies könne kein Anlass sein, mit den klimaschutzpolitischen Anstrengungen nun nachzulassen, zumal längerfristig noch schärfere Reduktionsziele verwirklicht werden sollen.

14.09.2004   Quelle: DIW

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