Windenergie: Forschungsplattform geht in Bundeseigentum über
Nach rund eineinhalb Jahren erfolgreichen Betriebes geht die im Auftrag des Bundesumweltministeriums in der Nordsee errichtete Forschungsplattform FINO 1 in Bundeseigentum über. Das berichtet das Bundesumweltministerium (BMU) in einer Pressemitteilung. FINO 1 habe Pionierarbeit für die Offshore-Windenergienutzung in Deutschland geleistet und bereits eine Fülle wertvoller Erkenntnisse geliefert.
Dadurch würden die Startbedingungen für die Windenergienutzung auf See erheblich verbessert, so das BMU. Das Bundesumweltministerium will in Kürze die Förderung einer weiteren Forschungsplattform in der Ostsee bewilligen (FINO 2).
Die Forschungsplattform FINO 1 wurde im Sommer 2003 errichtet. Rund 45 Kilometer nördlich der Insel Borkum in 28 Meter tiefem Wasser bietet sie laut BMU hervorragende und international einmalige Forschungsbedingungen. Erfasst würden unter anderem Daten über die Windverhältnisse, den Seegang, die Meeresströmung sowie die durch Wind und Wellen auf das Bauwerk wirkenden Kräfte. Die Stahlkonstruktion der gesamten Plattform sei so hoch wie der Hamburger Michel.
Mit der Plattform werden außerdem mögliche Auswirkungen von Windparks auf Vögel und Meereslebewesen untersucht, so das BMU. Ornithologen der Vogelwarte Helgoland studierten von FINO 1 mit Radargeräten und Videokameras, ob die Plattform – und später ein Windpark auf See – das Verhalten der Zugvögel beeinflusst. Ökologen des Alfred-Wegener-Institutes für Meeres- und Polarforschung untersuchen, ob sich die für die Nordsee typische Gemeinschaft von Meereslebewesen durch die Plattform verändert. So sollen Rückschlüsse auf mögliche Auswirkungen der Bauarbeiten auf die in der Nordsee lebenden Schweinswale gezogen werden.
Weitere Informationen zu FINO 1 gibt es im Internet unter http://www.fino-offshore.de
20.04.2005 Quelle: BMU Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH